Im Casino oder beim Spielen um kleine Geldbeträge unter Freunden ertappt man sich manchmal dabei, irrationale Entscheidungen zu treffen. So neigt der eine oder andere dazu, bei einer Siegessträhne noch mehr zu riskieren, obwohl sich die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Gewinns natürlich nicht verändert hat. Warum wir uns manchmal gen besseren Wissens zu hohem Risiko entscheiden, haben Forscher einer amerikanischen Universität untersucht.
Studienteilnehmer wurden zu einem kleinen Spiel am Computer gebeten. Den Probanden wurde jeweils eine Karte mit einem der Werte 2, 4, 6, 8 oder 10 gezeigt. Die Karte des digitalen Gegenspielers nahm ebenfalls einen dieser Werte an, blieb den Teilnehmern aber zunächst verborgen. Nun mussten sie entweder 5 oder 20 virtuelle Dollar darauf setzen, das Spiel zu gewinnen. War ihre Karte höher als die des Computergegners, verdoppelte sich der Einsatz. Ansonsten ging das virtuelle Geld verloren. Jeder Proband musste mehrere Runden spielen, zugleich wurden die Gehirnaktivitäten mittels Stereoelektroenzephalographie (sEEG) beobachtet.
Bekamen die Teilnehmer eine 2, 4, 8 oder 10 zugeordnet, fiel ihnen die Entscheidung naturgemäß leicht. Bei einer 6 hingegen kamen sie ins Grübeln. Für die weniger Mathematikaffinen: Hierbei stand die Chance auf einen Gewinn bei genau 50 %. Bei der Auswertung merkten die Forscher zunächst die klare Auswirkung von Glücks- bzw. Pechsträhnen. Hatten die Probanden in den Runden unmittelbar zuvor öfters Erfolg, neigten sie auch in den 50/50-Situationen stärker zum Risiko.
Bei den Beobachtungen der Gehirnaktivitäten erkannten die Forscher außerdem einen spannenden Zusammenhang. War die rechte Gehirnhälfte während der Entscheidungsfindung aktiver, tendierten die Probanden stärker zum Risiko. Andersrum korrelierte eine aktivere linke Gehirnhälfte mit vorsichtigem Verhalten.