Wissenschafter der Universität Texas verfolgten dazu in einer Langzeitstudie die Karrierewege von 2.800 Männer und Frauen, nachdem sie im Jahr 1957 die High School abgeschlossen hatten. In den folgenden 50 Jahren wurde wiederholt erhoben, welche beruflichen Aufgaben die Studienteilnehmer übernahmen und wie es um ihre psychische Gesundheit bestellt war. Das Ergebnis: Männer in Führungspositionen waren psychisch überdurchschnittlich gesund, doch Frauen in denselben Jobs hatten wesentlich häufiger Depressionen.
Die Wissenschafter der Universität Texas betonten, dass die höhere Depressionsrate nicht bedeutet, dass Frauen als Führungskräfte mit Druck schlechter umgehen können. Im Gegenteil: Frauen in wichtigen Positionen müssen sich häufiger unter Beweis stellen und werden deutlich öfters diskriminiert. Zudem übernehmen sie häufiger als Männer Doppelrollen. Sie tragen mehr Verantwortung in Haushalt und Kindererziehung, während sie Karriere machen. Das stellt psychisch eine größere Belastung dar.
Folgende Job-Aufgaben definieren laut Studie Führungspositionen:
Berufe, die mit solchen Aufgaben einhergehen, sind in der Regel mit einer besseren Bezahlung, einem höheren gesellschaftlichen Ansehen und einer besseren Ausbildung verbunden. Diese Merkmale wirken sich eigentlich positiv auf die allgemeine Gesundheit aus. Doch laut Studie können Frauen in Führungspositionen von diesen gesundheitlichen Vorteilen nur bedingt profitieren.
Studien wie die der Universität Texas sind wichtig, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen weibliche Führungskräfte tagtäglich konfrontiert sind. Eine Hoffnungs-Botschaft gibt es dabei: Die Studie begann bereits im Jahr 1957; damals waren Frauen in Führungspositionen noch deutlich seltener zu finden als heute. Mit steigender gesellschaftlicher Akzeptanz werden Frauen mit großer beruflicher Verantwortung hoffentlich seltener unter Druck gesetzt.
Bis es so weit ist, sollten weibliche Führungskräfte sich für ihre eigene Gesundheit einsetzen:
Frauen in Führungspositionen sind es leider häufig gewohnt, viel Energie aufzubringen, um sich gegen Mitarbeiter durchzusetzen, die sie nicht respektieren. Diesen Kampfgeist sollten sie auch an den Tag legen, wenn es darum geht, die eigene körperliche und psychische Gesundheit zu fördern.