Im Oktober 2014 verstarb ein 61jähriger Brite an der sogenannten exogen-allergischen Alveolitis, einer bestimmten Form der Lungenentzündung. Mit diesem Schicksal mag er zwar nicht alleine gewesen sein, die tragische Hintergrundgeschichte seiner Erkrankung ist aber wohl ein Unikat. Denn der Mann, so wurde jetzt erst in einer Studie festgestellt, hatte die tödliche Entzündung seinem Dudelsack zu verdanken.
Übliche Auslöser der Erkrankung sind eigentlich Schimmelprobleme im Haus oder eine zu intensive Beschäftigung mit Tauben. Wenn der Auslöser identifiziert wird, sollte diesem aus dem Weg gegangen werden. Im Fall dieses Patienten aber wollte es den Ärzten – zu Lebzeiten – einfach nicht gelingen, die Ursache zu finden. Weder schienen Tauben eine Rolle zu spielen, noch gab es in seiner Wohnung einen Schimmelbefall.
Erst posthum wurde sein Dudelsack, auf dem er täglich spielte, genauer unter die Lupe genommen. Die Forscher nahmen Proben aus dem Instrument, im Labor wuchsen daraus tatsächlich verschiedenste Schimmelpilze heran. Zu der Erkenntnis passt, dass der Verstorbene seine Krankheit nur bei einem mehrmonatigen Aufenthalt in Australien gut im Griff hatte. Denn das Instrument hatte er dabei nicht mit im Gepäck.
Während die Geschichte für den Briten leider tragisch endete, zeigt sie zugleich auf wie wichtig die regelmäßige Reinigung eines Instrumentes ist. Gerade bei Holzblasinstrumenten spielt die Hygiene eine wesentliche Rolle. Die Symptome einer Lungenentzündung ähneln derer einer starken Grippe, also unter anderem Husten, Fieber und Halsschmerzen. Treten diese Beschwerden sehr intensiv oder über einen längeren Zeitraum auf, wird der Arzt daher auch eine Lungenerkrankung in Betracht ziehen.