Achtsamkeit bedeutet die Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu lenken. Es geht um ein Bewusstmachen der derzeitigen Situation und Tätigkeit. Man ist nicht abgelenkt und stoppt andere aufkommende Gedanken. Achtsamkeit ist aber nicht das Gleiche wie Konzentration: Wenn man sich konzentriert, dann lenkt man die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Tätigkeit. Achtsamkeit hingegen bedeutet für alle Eindrücke der aktuellen Wahrnehmung offen zu sein.
Wir sind mit fünf Sinnen ausgestattet. Damit können wir unsere Umwelt auf verschiedene Art und Weise wahrnehmen. Mit diesen fünf Sinnen (sehen, hören, tasten/berühren, riechen, schmecken) erhalten wir Eindrücke und Informationen. Wir haben aber auch die Möglichkeit nachzuspüren, wie es uns geht: Welche Gefühle spüren wir? Wie geht es uns psychisch? Was haben wir für Gedanken und Wünsche?
Kleiner Tipp: Benützen Sie einfach den täglichen Fußweg um ein kleines Achtsamkeitstraining zu absolvieren und die Sinne zu schärfen. Zuerst konzentrieren Sie sich auf die Art wie Sie gehen. Wie sieht die Umgebung aus? Was sieht man? Was riecht man? Was hört man? Wie fühlt sich der Boden an? Erfassen Sie die derzeitige Situation in allen Facetten.
Umgesetzt in den Alltag bedeutet das, mit aller Aufmerksamkeit bei dem zu sein, was man gerade macht. Es kommt darauf an, mit den Gedanken im Hier und Jetzt zu sein, nicht in die Zukunft oder Vergangenheit zu grübeln. Achtsamkeit beinhaltet dabei 4 Aspekte:
Das bedeutet, bewusste Handlungen zu setzen. Wenn man etwas macht, dann konzentriert man sich bewusst darauf und verfällt nicht wie so häufig in unserem Alltag in den "Autopilotenmodus".
Das umfasst die Fähigkeit, wahrgenommene Gefühle und Gedanken mit Worten beschreiben oder benennen zu können. Versuchen Sie häufiger Ihre aktuelle Situation in Worte zu fassen, somit können Gefühle deutlicher hervorkommen.
Das heißt, die momentane Realität so zu nehmen, wie sie ist. Es werden keine Kategorien wie "gut und schlecht" oder "richtig und falsch" zugeschrieben. Man beschränkt sich darauf, nur einmal den Tatbestand in verschiedenen Facetten zu erfassen.
Damit ist die Fähigkeit gemeint, innere und äußere Reize möglichst genau wahrzunehmen. Ein Beispiel: Wenn man duscht oder badet, dann ist man sich des Gefühls des Wassers auf seinem Körper bewusst. Man kann versuchen den aufsteigenden Dampf und den Geruch des Shampoos wahrzunehmen.
Übung in Achtsamkeit bereichert den Alltag in mehreren Aspekten. Man erhält innere Ruhe und mehr Klarheit über das tägliche Geschehen. Achtsamkeitspraxis führt dazu:
Achtsamkeit kann für Menschen aller Altersgruppen, jedes Lebensentwurfs und jedes Berufsfeldes eine sinnvolle Unterstützung bei der Bewältigung verschiedenster Herausforderungen sein. Am besten ist Achtsamkeitstraining schon vorbeugend zu praktizieren um den Auswirkungen von Stress besser zu begegnen.
Insbesondere eignet sich Achtsamkeitstraining für Personen, die viel Verantwortung für Andere tragen, etwa in Sozialberufen. Aber auch für Lehrende, Führungskräfte und in Pflegeberufen bildet Achtsamkeit eine helfende Basis für den Alltag.
Menschen, die mit verschiedenen Erkrankungen konfrontiert sind, können ebenfalls einen hilfereichen Nutzen aus dem Achtsamkeitstraining ziehen.
Dazu zählen:
Achtsamkeitstraining kann sehr leicht in den Alltag integriert werden. Im Prinzip kann jede beliebige Tätigkeit achtsam ausgeführt werden. Indem wir uns auf den gegenwärtigen Moment voll und ganz einlassen und uns die vielfältigen Vorgänge in unserem Körper und unseren Gedanken bewusst machen. Nehmen Sie eine tägliche Handlung wie das Zähneputzen. Schon die Bewegung ist interessant. Welche Muskeln werden dabei beansprucht? Wie fühlt sich der Griff der Zahnbürste an? Wie fühlen sich die Borsten im Mund an? Wie schmeckt die Zahnpasta? Welche Gedanken gehen mit dabei durch den Kopf? Hat sich nach dem Zähneputzen unser Körpergefühl im Vergleich zu vorher verändert?Jegliche Aktivität kann also damit zur Achtsamkeitsübung werden.