Dieser Artikel ist Teil des Themenschwerpunktes WOHLFÜHLZEIT
Mit diesem Problem sind Sie nicht alleine: Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihren Urlaub entspannend zu gestalten. Ihre Persönlichkeit und die Art Ihrer Arbeit beeinflussen, wie gut Sie abschalten können - jedoch gibt es einige hilfreiche Tipps, wie Sie sich die Auszeit erholsamer machen können, denn Erholung ist für unseren Körper äußerst wichtig. Besonders im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Krankheitsprävention hat das Abschalten-Lernen einen hohen Stellenwert und hilft dabei, Belastungserscheinungen wie Burnout oder Boreout effektiv vorzubeugen.
Jene Personen, die sich unter anderem durch hohes Leistungsstreben und Perfektionismus, Konkurrenzdenken und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen, arbeiten meist sehr effizient und sind oft in Manager-Positionen zu finden. Aber sie haben es umso schwerer, loszulassen, abzuschalten und im Urlaub nicht dauernd an den Job zu denken. Generell sind es jene Menschen, die sich übermäßig in der Arbeit engagieren, die sich mit dem Übergang von der Arbeitszeit in die Urlaubszeit schwer tun. Gesundheitspsychologen oder die Anwendung von Achtsamkeitstraining und autogenem Training können diesen Menschen helfen, ihre persönliche Erholungsfähigkeit zu erhöhen.
Erholung ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens – und auch der Arbeit. Wir können nicht 24 Stunden am Tag 100 % geben, es muss auch Zeiten geben, in denen wir zur Ruhe kommen, unsere Gedanken schweifen lassen und Dinge tun, die einfach Freude machen. Mit Erholung ist aber nicht nur gemeint, dass wir uns abends ins Bett legen und schlafen - vielmehr müssen schon während des Tages Pausen eingelegt werden, in denen wir uns von den Arbeitstätigkeiten erholen können.
Wer sich keine Zeit für Erholung nimmt, muss über kurz oder lang mit gesundheitlichen Konsequenzen rechnen. Wenn der Körper nicht genug Erholungsmöglichkeiten hat, kommt es zu mehr Krankenstandstagen, verursacht etwa durch chronische Erschöpfung, psychische Probleme (wie Burnout) und psychosomatische Beschwerden. Häufige Unterbrechungen des Schlafs (und dadurch wiederum schlechtere Erholung) sind ebenso auf Erholungsmangel zurückzuführen wie eine höhere Anfälligkeit für Herzerkrankungen.
Das durchschnittliche Stresslevel hat in der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten immer mehr zugenommen, daher ist es besonders wichtig, die Erholungszeiten wie Urlaube richtig zu nützen. Bei der Auswahl Ihres Urlaubsziels und der bevorzugten Urlaubstätigkeiten ist es wichtig, dass Sie genügend Abwechslung zum Arbeitsleben haben. Wer den ganzen Tag im Büro sitzt, wird es nicht so entspannend finden, im Urlaub den ganzen Tag am Strand zu liegen. Und wer im Job ständig unterwegs ist, wird wiederum einen Städte-Trip mit Sightseeing nicht als besonders erholsam empfinden.
Verschiedene Erholungsmaßnahmen sind notwendig, um die unterschiedlichen Belastungen des Arbeitsalltags auszugleichen: Wenn Sie im Job geistig stark gefordert sind, sollten Sie am besten Energie tanken (z.B. Urlaub in den Bergen). Wenn Ihr Job aber eher eintönig ist, sind anregende Tätigkeiten im Urlaub besser für Sie geeignet (z.B. Radtour). Wenn Sie stark gestresst sind, sollten Sie im Urlaub zur Ruhe kommen (z.B. Wellnessurlaub) und wenn Sie sich in der Arbeit unterfordert fühlen, wählen Sie Urlaubstätigkeiten, bei denen Sie etwas Sinnvolles tun (z.B. Töpferkurs).
Sorgen Sie dafür, eine Urlaubsvertretung zu bekommen, die sich während Ihrer Abwesenheit um die wichtigsten Anliegen kümmert. Besprechen Sie bereits im Vorhinein genau, was zu tun sein wird, damit Sie im Urlaub getrost das Handy abschalten können. Es kann auch sinnvoll sein, eine Rufbereitschaft einzurichten - z.B. eine Stunde am Tag, in der Sie für Ihre Kollegen erreichbar sind. Versuchen Sie zudem, wichtige Arbeiten, die nach dem Urlaub anstehen, so weit wie möglich schon vorzubereiten. Schreiben Sie sich dafür auch eine "To do"-Liste - somit ist es für Sie leichter, im Urlaub nicht mehr an die anstehenden Arbeiten zu denken. Sich geistig von der Arbeit abzugrenzen und nicht dauernd das Gefühl zu haben, Mails checken zu müssen, ist äußerst wichtig für Ihre Erholung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Erholung besonders begünstigt wird, wenn man im Urlaub viel Zeit für sich selbst hat, sich körperlich betätigt und im Idealfall in einer wärmeren Region urlaubt. Wer wenige sorgenvolle Gedanken an die Arbeit verschwendet, erholt sich ebenfalls leichter. Lassen Sie sich zudem viele Freiräume offen und verplanen Sie nicht Ihren gesamten Urlaub - legen Sie auch einfach einmal die Armbanduhr ab, um richtig abzuschalten. Und geben Sie sich Zeit, in den Urlaub "hineinzufinden" - in den ersten Tagen fühlen Sie sich vielleicht noch nicht so befreit, wie Sie es sich vorgestellt haben, aber im Laufe einer Woche tritt unter den beschriebenen Voraussetzungen ein Erholungseffekt ein.