Dieser Artikel ist Teil des Gesundheitsfensters OSTEOPATHIE
Viele Männer leiden heutzutage, oftmals stillschweigend, an Beschwerden und Schmerzen im urogenital-andrologischen Bereich. Dazu zählt z.B. das gutartige Prostatasyndrom, das lange Zeit als gutartige Vergrößerung der Prostata bezeichnet wurde. Dieses geht vor allem mit Problemen bei der Blasenentleerung einher und ist primär auf eine Vergrößerung des Gewebes der Prostata zurückzuführen. Von einem gutartigen Prostatasyndrom sind sehr viele Männer ab etwa dem 50. Lebensjahr betroffen, man spricht auch von einer Volkskrankheit.
In vielen Fällen ist bei gutartigen, aber vor allem bei bösartigen Erkrankungen der Prostata – einem Prostatakarzinom – eine Operation unumgänglich. Postoperativ leiden viele Männer an Schmerzen im Beckenbereich, Beeinträchtigung der Harnkontinenz und Störungen der Sexualfunktion.
Ein häufiges Beschwerdebild, von dem etwa 10 % aller, auch jüngeren, Männer betroffen ist, ist das chronische Schmerzsyndrom im Bereich des männlichen Beckens, des Beckenbodens bzw. der äußeren Geschlechtsorgane, also Hoden, Skrotum und Penis. Ursächlich dafür ist in den meisten Fällen eine nicht bakterielle chronische Prostatitis – also eine chronische Entzündung der Prostata.
Ein Thema, das viele Paare betrifft, ist ein nicht erfüllter Kinderwunsch. Schätzungen zufolge könnte dies in etwa jedem zweiten Fall mit einem veränderten Spermiogramm des Mannes zusammenhängen.
Weitere Probleme, an denen Männer im Urogenitalbereich häufig leiden, sind unter anderem:
In vielen Fällen können Osteopathen Betroffenen helfen, Symptome zu lindern und somit die Lebensqualität zu verbessern. Darüber hinaus ist es essentiell, die Beschwerden urologisch-andrologisch abklären und bei Bedarf entsprechend schulmedizinisch behandeln zu lassen.
Eine gründliche manuelle und vor allem ganzheitliche Untersuchung betroffener Männer ist Voraussetzung für eine gute Behandlung. Dazu sollten alle Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des kranio-sakralen Systems genau beleuchtet werden. Einer genauen Untersuchung unterzogen werden müssen unter anderem das männliche Becken (inklusive Beckenboden), angrenzende Strukturen (z.B. die Hüften), sowie bei Bedarf auch die äußeren und inneren Geschlechtsorgane. Eine Rolle spielen können darüber hinaus auch Gefäßverbindungen und neurologische Faktoren.
Osteopathen versuchen immer, das Problem ihrer Patienten möglichst ganzheitlich zu erfassen und prüfen, wo genau im Körper die Ursachen für die Beschwerden liegen. Oft handelt es sich um multifaktorielle und vielschichtige Auslöser. Gegenebenfalls ist auch eine enge Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Berufsgruppen, z.B. Physiotherapie, Psychotherapie, Ernährungsberatung, etc. erforderlich.