Dieser Artikel ist Teil des Themenschwerpunktes ASTHMA
Durch die Diagnose Asthma sind die meisten Menschen zu Beginn verunsichert – Was kommt auf mich zu? Welche Medikamente brauche ich und vor allem: wie wende ich diese richtig an? Die Therapie in Form des Inhalators kann am Anfang eine Herausforderung darstellen, ist aber schnell erlernt. Die richtige Technik ist gerade bei Inhalatoren für den Erfolg der Therapie entscheidend.
Damit sich die Wirkung des Arzneistoffes gut entfalten kann, ist es wichtig, dass möglichst viel in die Lunge gelangt. Dies kann nur erfolgen, wenn die Anwendung des Inhalators korrekt erfolgt. Welche Technik die richtige ist, kommt auf das genaue Gerät an. Da es hier sehr viele unterschiedliche Angebote gibt, sollte man sich spezifisch mit dem eigenen Inhalator auseinandersetzen und die Handhabung auch üben bzw. sich erklären lassen.
Diese Frage kommt auf die Art des Inhalators an: grundsätzlich lassen sich diese in zwei große Gruppen unterteilen – Trockenpulverinhalatoren und Dosieraerosol. Trockenpulverinhalatoren werden meist mit DPI (dry powder inhaler) und Dosieraerosole mit pMDI (pressurized Metered Dose Inhaler) abgekürzt.
Trockenpulverinhalator (DPI) | Dosieraerosol (pMDI) |
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Der Wirkstoff befindet sich in einem Pulver. | Der Wirkstoff befindet sich in einer Flüssigkeit, welche beim Auslösen zerstäubt wird. |
Durch die Einatmung wird das Pulver mit der Atemluft vermischt und so kann der Wirkstoff freigesetzt und inhaliert werden. | Der Wirkstoff in Form der zerstäubten Flüssigkeit lässt sich leicht einatmen. |
Die Auslösung des Inhalator und die Einatmung müssen nicht koordiniert werden. | Die Einatmung und die Auslösung des Inhalators müssen gut aufeinander abgestimmt sein, damit die Aufnahme der korrekten Dosis des Wirkstoffes gewährleistet werden kann. |
Eine weitere Kategorie, die sich entwickelt hat, ist der Feinnebel-Inhaltor, abgekürzt SMI (Soft Mist Inhaler). Ohne Treibmittel oder elektrische Energie erzeugt dieser Inhalator eine sich sehr langsam ausbreitende, lang anhaltende und feine Sprühwolke. Der Wirkstoff befindet sich hierbei in einer Patrone und wird wie beim Dosieraerosol durch die Auslösung freigesetzt.
Manche Patienten haben Schwierigkeiten, bei der Verwendung von Dosieraerosolen genau dann mit dem Einatmen zu beginnen, wenn sie den Inhalator auslösen. Hier kann ein Vorschaltkammer zwischen Dosieraerosol und Mund Abhilfe schaffen. Solche Vorschaltkammern stellen eine Inhalationshilfe dar und werden auch Spacer genannt. Diese gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen und sind sowohl auf den Inhalator als auch auf das Alter des Patienten abgestimmt.
Trotz dieser grundsätzlichen Unterscheidung ist es wichtig, sich mit dem eigenen Gerät vertraut zu machen und sich die Technik von Arzt oder Apotheker zeigen zu lassen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich auf Patientenwebseiten die dort angebotenen Videos anzusehen. So gibt es auf der Seite Austrian Severe Asthma Net viele Videos und Informationen zur richtigen Anwendung einzelner Inhalatoren.
Auch die Frage, ob langsam oder schnell inhaliert werden soll, beschäftigt Patienten. Die unterschiedlichen Anweisungen ergeben vielleicht im ersten Moment keinen Sinn, aber lassen sich wiederum durch die Einteilung in Pulverinhalatoren und Dosieraerosolen erklären.
Bei Pulverinhalatoren wird der Wirkstoff im Pulver erst durch die Vermischung mit der Raum- und Atemluft auf kleine Teilchen aufgeteilt, welche dann eingeatmet werden können. Hierbei ist es wichtig, kräftig einzuatmen, da es sonst passieren kann, dass der Trockenpulverinhalator nicht ausgelöst wird.
Bei Dosieraerosolen befindet sich der Wirkstoff in einer Flüssigkeit, welche beim Auslösen als Nebel austritt. Eine mit der Auslösung abgestimmte, relativ langsame Einatmung lässt eine bessere Deposition in den Bronchien zu und kann auch eine Ablagerung im Rachenbereich verringern.
Grundsätzlich ist es wichtig, die Inhalation nach den Packungshinweisen oder Erklärungen durch Arzt/Apotheker durchzuführen, um die genau geprüfte Wirkung des Medikaments zu erreichen.
Um mögliche Nebenwirkungen der Inhalatoren wie Heiserkeit oder Pilzbefall im Mund zu vermeiden, sollte der Mund nach jeder Anwendung ausgespült werden – es kann auch helfen, etwas zu Essen oder Zähne zu putzen.
Wichtig ist auch die Reinigung des Geräts: alle 3 bis 7 Tage wäre eine Reinigung ideal. Hierbei ist wiederum auf die genaue Handhabe des jeweiligen Produkts zu achten. Bei Pulverinhalatoren z. B. darf das Mundstück nur mit einem trockenen Tuch gesäubert werden. Dies soll vermeiden, dass sich im Mundstück Wirkstoffreste ablagern und dieses verstopfen. Bei anderen Inhalatoren ist wiederum eine automatische Reinigung eingebaut – aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit dem eigenen Gerät auseinanderzusetzen.