Ständiger Harndrang: 4 Ursachen erklärt

Frau in Kleid greift sich zwischen die Beine, weil sie verstärkten Harndrang verspürt und über mögliche Gründe nachdenkt
Verstärkter Harndrang kann auf verschiedene Erkrankungen hindeuten.
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Es scheint Phasen zu geben, in denen die Toilette vorübergehend zum Wohnzimmer mutiert. Für verstärkten Harndrang kann es verschiedene Gründe geben, wir stellen die 4 häufigsten davon vor.

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Allgemein gültige Regeln, wie oft man pro Tag mindestens oder maximal auf die Toilette gehen sollte, gibt es nicht. Denn das Verhalten in Sachen Harndrang ist von vielen kleinen Faktoren abhängig und kann daher von Mensch zu Mensch teilweise sehr unterschiedlich sein. Wenn wir an uns selbst jedoch beobachten, dass wir in letzter Zeit häufiger als sonst Harn lassen mussten, kann das verschiedene Ursachen haben.

  • Wie oft man pro Tag aufs Klo gehen muss, ist bei jedem Menschen unterschiedlich.
  • Verstärkter Harndrang kann, vor allem in Kombination mit starkem Durstgefühl, auf einen Diabetes deuten.
  • Blasenentzündungen verursachen neben fast ständigem Harndrang auch Schmerzen beim Harnlassen.
  • Psychische Faktoren wie Nervosität und die sogenannte Reizblase sind ebenfalls mögliche Ursachen.
  • Prinzipiell weniger Wasser zu trinken ist ungesund und kein adäquates Mittel gegen häufigen Harndrang.

Schülern und Studenten ist das Phänomen bestens bekannt: Wenn die Anspannung vor einer großen Prüfung steigt, wird auch die Schlange vor der Toilette immer länger. Prinzipiell führt Nervosität dazu, dass der Harndrang ganz plötzlich richtig stark wird. Der recht kuriose Grund dafür liegt in der Geschichte unserer Vorfahren begraben. Denn früher bedeutete Nervosität zumeist, dass dem Menschen ein Kampf bevorstand. Also ließ der Körper schnell die Harnblase leeren, um bei einer möglichen Bauchverletzung schlimmere Folgen zu verhindern.

Kombiniert mit einem anhaltenden starken Durstgefühl ist verstärkter Harndrang oftmals ein erstes Anzeichen von Diabetes. Insbesondere wenn man zur Risikogruppe zählt – Übergewicht, familiäre Belastung, Raucher – sollte auf dieses Anzeichen Acht gegeben werden. Panik ist aber keine angebracht, weitere frühe Symptome von Diabetes sind unter anderem ein Kribbeln in den Beinen, anhaltende Müdigkeit und starke Konzentrationsmängel.

Die in der Fachsprache etwas edler als Harnwegsinfekt angesprochene Blasenentzündung betrifft hauptsächlich junge Frauen unter 24 sowie ältere Damen ab 65. Schätzungen zufolge erkranken fast 80 % aller Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts mindestens einmal im Leben daran, bei Verdacht sollte ein Facharzt aufgesucht werden. Auffällig ist neben dem fast ständigen Harndrang, dass der Harn nur tropfenweise und unter Begleitung eines stechenden Schmerzes in der Harnröhre sowie im Unterbauch kommt.

An der Wand der Harnblase befinden sich Rezeptoren, die ab einem bestimmten Füllzustand ein Signal an das Gehirn senden. Genau das wird von uns dann als Harndrang erlebt, bei Menschen mit einer Reizblase funktioniert dieser Prozess jedoch nicht einwandfrei. Bei ihnen kommt es frühzeitig zu dem kritischen Signal, dementsprechend müssen Betroffene besonders oft aufs Klo. Häufigstes Symptom neben dem verstärkten Harndrang ist das Gefühl unmittelbar nach dem Urinieren, dass eine Restmenge in der Blase verblieben ist.

Eine Überaktivität der Blase sowie die Schaltzentrale im Gehirn können außerdem "schuld" daran sein, dass es zu einer Inkontinenz kommt und somit zu einem unfreiwilligen Harnverlust.

Die Ursachen für besonders häufige Toilettenbesuche können äußerst unterschiedlich sein, bedenklich ist er aber nur in Kombination mit anderen Symptomen. Unabhängig vom Grund für den verstärkten Harndrang ist es aber irrsinnig wichtig, nicht falsch darauf zu reagieren. Auf keinen Fall sollten Betroffene anfangen, weniger zu trinken. Das bringt in vielen Fällen gar nichts und ist überdies äußerst ungesund, da wir somit ein Risiko eingehen. Möglich ist dann nicht nur ein Flüssigkeitsmangel, auch das Risiko auf Nierensteine ist erhöht.


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Zuletzt aktualisiert:

16. April 2020

Erstellt am:

6. Oktober 2016

Stand der medizinischen Information:

16. April 2020

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