Kann ein Schwangerschaftstest falsch sein?

Das Ergebnis eines Schwangerschaftstests ist in den allermeisten Fällen richtig.
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Man erhält heutzutage schnell und einfach in jedem Drogeriemarkt einen Schwangerschaftstest und bekommt das Ergebnis in kürzester Zeit. Aber kann man sich auf dieses Ergebnis auch tatsächlich verlassen?

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Ein Schwangerschaftstest weckt sowohl vor als auch nach seiner Durchführung starke Emotionen. Viele Paare, die sich schon längere Zeit Nachwuchs herbeisehnen, hoffen auf einen positiven Bescheid. Auf der anderen Seite können sich wohl nicht wenige junge Frauen kein schlimmeres Szenario als eine Schwangerschaft vorstellen. Die Antwort auf die oft lebensbestimmende Frage gibt es heutzutage im Drogeriemarkt um die Ecke. Doch liegen diese schnellen Schwangerschaftstests wirklich immer richtig?

Handelsübliche Schwangerschaftstests überprüfen den Urin auf das humane Choriongonadotropin, besser bekannt als hCG. Das Hormon wird von einem Teil der Plazenta gebildet und sorgt für die Ausschüttung von Progesteron, welches bewirkt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weiter aufbauen kann und die Schwangerschaft erhalten bleibt. Humanes Choriongonadotropin kann im Blut und im Urin nachgewiesen werden. Weist der Test einen hCG-Gehalt im Urin nach, wird das positive Ergebnis mit zwei parallelen farbigen Linien oder einem Plus-Zeichen angezeigt. Ein fälschlicherweise positives Ergebnis ist nahezu unmöglich, da das Hormon normalerweise nur im Rahmen einer Schwangerschaft produziert wird. Ausnahmefälle, die einen falsch positiven Test erklären, sind:

  • künstliche Befruchtung: Im Vorhinein werden Medikamente verabreicht, die hCG enthalten – so kann das Hormon auch bei Nicht-Schwangeren im Urin nachweisbar sein.
  • Krebserkrankung: In sehr seltenen Fällen wird der hCG-Gehalt durch eine Krebserkrankung ausgelöst.

Theorien, wonach ein kurz zurückliegender Harnwegsinfekt den Schwangerschaftstest verfälschen kann, sind nicht gänzlich unumstritten. Die meisten Expert:innen lehnen diese These allerdings ab. De facto ist ein falsch positiver Schwangerschaftstest zwar möglich, die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber sehr gering.

Wer sich noch nicht bereit fühlt für die Elternschaft, ist über ein negatives Ergebnis naturgemäß sehr erleichtert. Auch auf dieses Urteil ist in den meisten Fällen Verlass. Allerdings gibt es Szenarien, in denen der Test trotz vorliegender Schwangerschaft negativ ausfällt:

  • zu früh: In etwa 3 – 4 Tage bevor die nächste Periode ansteht, gibt der Schwangerschaftstest ein verlässliches Ergebnis. Davor ist die hCG-Konzentration im Urin womöglich zu niedrig, um für den Test erkennbar zu sein.
  • zu spät: Da die hCG-Konzentration im Laufe der Schwangerschaft zurückgeht, könnte sie bei einem zu spät durchgeführten Test unerkannt bleiben.

Die meisten Produkte raten außerdem dazu, Morgenurin zu verwenden. Übermäßiges Wassertrinken unmittelbar vor dem Schwangerschaftstest kann theoretisch das Ergebnis verfälschen. Hat man den Test ordnungsgemäß durchgeführt, ist allerdings auch die Diagnose "nicht schwanger" im Normalfall korrekt.

Ein gefälscht negatives Ergebnis erreicht man, indem man einfach Wasser über den Streifen laufen lässt. Ist beim Urinieren eine weitere Person anwesend, hilft manchmal übermäßiges Wassertrinken vor dem Test. Ein positiver Test ist wohl oder übel nur mit dem Urin einer schwangeren Frau möglich. Erfüllt man die Voraussetzungen selbst nicht, muss eine Freundin in freudiger Erwartung aushelfen.


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Erstellt am:

8. Mai 2023

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