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Kann ein Schwangerschaftstest falsch sein?

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Das Ergebnis eines Schwangerschaftstests ist in den allermeisten Fällen richtig. (HQuality / Shutterstock.com)

Dank in jedem Drogeriemarkt erhältlicher Schwangerschaftstests bekommt man schnell ein Ergebnis. Aber kann man sich auf dieses verlassen?

Ein Schwangerschaftstest weckt sowohl vor als auch nach seiner Durchführung starke Emotionen. Viele Paare, die sich schon längere Zeit Nachwuchs herbeisehnen, hoffen auf einen positiven Bescheid. Auf der anderen Seite können sich wohl nicht wenige junge Frauen kein schlimmeres Szenario als eine Schwangerschaft vorstellen. Die Antwort auf die oft lebensbestimmende Frage gibt es heutzutage im Drogeriemarkt um die Ecke. Doch liegen diese schnellen Schwangerschaftstests wirklich immer richtig?

Kann ein Schwangerschaftstest falsch positiv sein?

Handelsübliche Schwangerschaftstests überprüfen den Urin auf das humane Choriongonadotropin, besser bekannt als hCG. Weist der Test einen hCG-Gehalt im Urin nach, spuckt er die Vermutung "schwanger" aus. Ein fälschlicherweise positives Ergebnis ist nahezu unmöglich, da das Hormon normalerweise nur im Rahmen einer Schwangerschaft produziert wird. Ausnahmefälle, die einen falsch positiven Test erklären, sind:

  • Künstliche Befruchtung: Im Vorhinein werden Medikamente verabreicht, die hCG enthalten – so kann das Hormon auch bei Nicht-Schwangeren im Urin nachweisbar sein.
  • In sehr seltenen Fällen wird der hCG-Gehalt durch eine Krebserkrankung ausgelöst.

Theorien, wonach ein kurz zurückliegender Harnwegsinfekt den Schwangerschaftstest verfälschen kann, sind nicht gänzlich unumstritten. Die meisten Experten lehnen diese These allerdings ab. Unterm Strich ist ein falsch positiver Schwangerschaftstest zwar möglich, aber extrem unwahrscheinlich.

Kann ein Schwangerschaftstest falsch negativ sein?

Wer sich noch nicht bereit fühlt für die Elternschaft, ist über ein negatives Ergebnis naturgemäß sehr erleichtert. Auch auf dieses Urteil ist in den meisten Fällen Verlass. Allerdings gibt es Szenarien, in denen der Test trotz vorliegender Schwangerschaft negativ ausfällt:

  • Zu früh: In etwa 3-4 Tage bevor die nächste Periode ansteht, gibt der Schwangerschaftstest ein verlässliches Ergebnis. Davor ist die hCG-Konzentration im Urin womöglich zu niedrig, um für den Test erkennbar zu sein.
  • Zu spät: Da die hCG-Konzentration im Laufe der Schwangerschaft zurückgeht, könnte sie bei einem zu spät durchgeführten Test unerkannt bleiben.

Die meisten Produkte raten außerdem dazu, Morgenurin zu verwenden. Übermäßiges Wassertrinken unmittelbar vor dem Schwangerschaftstest kann theoretisch das Ergebnis verfälschen. Hat man den Test ordnungsgemäß durchgeführt, ist allerdings auch die Diagnose "nicht schwanger" im Normalfall korrekt.

Kann man einen Schwangerschaftstest fälschen?

"Du sollst nicht lügen" befiehlt uns die Bibel. "Man weiß nie, was das Leben bringt" antwortet der Hausverstand. Ein gefälscht negatives Ergebnis erreicht man, indem man einfach Wasser über den Streifen laufen lässt. Ist beim Urinieren ein Kontrolleur anwesend, hilft manchmal übermäßiges Wassertrinken vor dem Test. Ein positiver Test ist wohl oder übel nur mit dem Urin einer schwangeren Frau möglich. Erfüllt man die Voraussetzungen selbst nicht, muss eine Freundin in freudiger Erwartung aushelfen.

AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


18.07.2019
QUELLEN
"Gynäkologie und Geburtshilfe" von M. Breckwoldt et al. Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2008