Der Geruchssinn zählt zu den meist unterschätzten Fähigkeiten des menschlichen Körpers. Sich im Garten von zarten Blumendüften verführen zu lassen oder angesichts der olfaktorischen Eindrücke Vorfreude auf das Mittagessen zu entwickeln, ist in dem Zusammenhang eher nebensächlich. Riechen zu können heißt auch, mögliche Warnsignale wahrzunehmen.
Zumindest in den USA registriert einer neuen Studie zufolge jeder 15. aber auch Phantomgerüche. Betroffene berichten also beispielsweise von schlechten oder verbrannten Düften, die gar nicht wirklich da sind. Besonders häufig tritt das Phänomen demnach bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren auf.
Wie genau es zu den Phantomgerüchen kommt, ist noch unklar. Vermutet wird entweder eine Überaktivität von Geruchszellen oder eine Fehlfunktion jenes Teils des Gehirns, der für die Verarbeitung der Geruchssignale zuständig ist. Kopfverletzungen, ein trockener Mund sowie eine schlechte Allgemeingesundheit sind jedenfalls als Risikofaktoren bekannt.
Eine Fehlfunktion des Geruchssinns sollte aber auch als mögliches Anzeichen einer Krankheit ernstgenommen werden. So riechen etwa manche Betroffene unmittelbar vor einem Schlaganfall unangenehme Düfte, die sonst niemand wahrnimmt. Außerdem wird ein nachlassender Geruchssinn mit der Entwicklung von Alzheimer in Zusammenhang gebracht.