Wer sein Handy schon einmal länger ans Ohr gehalten hat, wird vielleicht festgestellt haben, dass es sich danach wärmer angefühlt hat als das handylose Ohr. Und das ist kein Wunder: Denn die Strahlung, die von Mobilfunkgeräten ausgeht, liegt im Mikrowellenbereich – und produziert, genauso wie das Mikrowellengerät, dadurch Wärme – wenn auch in einem weit geringeren Ausmaß. In der Medizin spricht man dabei von thermischen Effekten.
Auch die Tatsache, dass die elektromagnetische Strahlung des Handys so wie eine Batterie über positive und negative Ladungen verfügt, hat einen Einfluss auf den menschlichen Körper und seine Zellen. Die Zellen haben zwar das Potenzial, sich von diesem elektromagnetischen „Stress“, der auf sie einwirkt, zu erholen – aber im modernen Zeitalter finden sich fast überall Quellen solcher elektromagnetischer Felder, von Handymasten bis hin zu WLAN-Routern. Da die Technologien noch sehr neu sind, gibt es keine Langzeitdaten darüber, wie sich diese „Dauerbestrahlung“ auf den menschlichen Körper und insbesondere auf Kinder und Jugendliche auswirkt.
Im Rahmen eines Symposiums zur sicheren Verwendung von digitalen Technologien erinnerte die Wiener Ärztekammer daran, sich an die „10 medizinischen Handyregeln“ zu halten, die einen bewussten Umgang mit dem Gerät erlauben. Ebenso wurde erneut ein Verbot von WLAN an Kindergärten und Schulen gefordert, wie es die Ärztekammer auch 2017 im Rahmen der Nikosia Deklaration gemeinsam mit zypriotischen Institutionen getan hat.