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Eltern bestimmen Körpergröße des Kindes

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Die spätere Größe hängt bis zu 90 % von der Körpergröße der Eltern ab (Africa Studio - Fotolia.com)

Vermutet wurde es schon lange, jetzt konnte es bewiesen werden: Die Gene, die Kinder von ihren Eltern erhalten, bestimmen ihre Körpergröße im Erwachsenenalter.

Wie groß wir als Erwachsene werden, hängt zu 75 - 90 % von der Körpergröße unserer Eltern ab. Bisher war jedoch nicht vollständig geklärt, durch welche Gene genau die Größe bestimmt ist. Denn dafür ist nicht etwa ein Gen verantwortlich, sondern insgesamt fast 700. Ihr Zusammenwirken spielt dabei ebenfalls eine Rolle, was die Erforschung der komplexen Wechselwirkungen noch schwieriger macht. In einem internationalen Projekt wurden nun die Daten von 250.000 Menschen erhoben, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Mehr als ein Gen relevant

Obwohl viele der Gene bekannt sind, die sich auf die Körpergröße auswirken, konnten bisher nur 12 % der Mechanismen identifiziert werden, die die Größe bestimmen. Durch das neue Forschungsprojekt konnte diese Zahl auf 20 % angehoben werden. Obwohl das nicht beeindruckend klingen mag, stellt sie einen großen Sprung in der Forschung dar, so die Forscher des Projekts.

 

Genforschung ist sehr erfolgreich darin, Körpermerkmale oder Krankheiten zu identifizieren, die nur durch ein Gen oder einige wenige Gene bestimmt sind. Beispiele dafür sind die Augenfarbe oder Erkrankungen wie Chorea Huntington. Bei der Körpergröße dahingegen sind ganze Gen-Regionen beteiligt.

Forschung könnte Skelett-Erkrankungen erklären

Eine große Rolle dabei spielen Gene, die Wachstumshormone und das Wachstum des Skelettes steuern. Joel Hirschhorn und sein Team arbeiten für das GIANT Projekt zusammenarbeiten (Genetic Investigation of Anthropometric Traits), das Gene von Menschen weltweit in einer Metaanalyse durchleuchtet. Das Team erhofft sich nun, durch eine Ausweitung ihrer Datenbank noch mehr Informationen zu der Körpergröße zu erhalten. Außerdem vermuten sie, dass die Erforschung von Wachstumsgenen dazu beitragen kann, Skelett-Erkrankungen in Kindern zu erklären.

AUTOR


Magdalena Eitenberger, MA
REDAKTIONELLE BEARBEITUNG


Elisabeth Mondl


ERSTELLUNGSDATUM


07.10.2014