Einschneidende Kindheitserlebnisse können die Psyche eines Menschen nachhaltig beschädigen und so auch im späteren Leben noch große Probleme verursachen. Früher von der Neurowissenschaft eher vernachlässigt, wird Mastzellen heute eine wesentliche Rolle beim Einfluss von Kindheitstraumata zugesprochen. Diese Immunzellen sind unter anderem bei allergischen Reaktionen, aber eben auch bei der Neuroentwicklung involviert.
An der Ohio State Universität in den USA haben Wissenschafter die Mastzellen etwas genauer beleuchtet. Sie haben in einer Studie Ratten bewusst zu verschiedenen Lebensabschnitten unter Stress gesetzt. Eine Gruppe wurde pränatal belastet, die zweite einmalig nach der Geburt und die dritte chronisch. Als Vergleichsgruppe dienten artgerecht gehaltene Ratten.
Bei jenen Tieren, die Stress ausgesetzt wurden, konnte eine höhere Aktivität der Mastzellen im Gehirn nachgewiesen werden. Besonders deutlich zeigte sich der Effekt bei männlichen Ratten. Tatsächlich haben Männer häufiger mit starken Auswirkungen von Kindheitstraumata zu kämpfen als Frauen. Wie diese spannenden Erkenntnisse konkret in der Medizin genutzt werden können, sollen weitere Untersuchungen klären.