Reddit ist wohl eine der faszinierendsten Anlaufstellen im Internet. Dabei handelt es sich um ein praktisch unendliches Forum, das sich in zahlreiche Unterkategorien splittet. In den sogenannten "Subreddits" finden Nutzer Diskussionen zu so praktisch allem, das irgendjemanden eventuell interessieren könnte. Zuletzt haben sich in den Weiten dieser eigenen, kleinen Welt Fälle gehäuft, die eine aktuelle Entwicklung in der großen, echten Welt reflektieren.
So sind mehrere Jugendliche an andere Nutzer herangetreten und haben sie um Hilfe in einer prekären Lage gebeten. Sie gaben an, dass ihre Eltern ihnen wichtige Impfungen verbieten würden. Die verzweifelten Teenager, die von der Haltung ihrer Erziehungsberechtigten nicht allzu viel hielten, baten um Tipps, wie sie sich trotz des Elternverbots impfen lassen könnten.
Die Impfgegner-Bewegung ist fast so alt wie Impfungen selbst. Dennoch hat sich die Diskussion in den letzten Monaten stark gewandelt. Obwohl wissenschaftliche Untersuchungen ein klares Bild abgeben, hinterfragen immer mehr Menschen die Sinnhaftigkeit von Impfungen. Viele Skeptiker argumentieren, es sei viel natürlicher und gesünder, vollständig auf den Schutz zu verzichten.
Wissenschaftlich haltbare Argumente haben die Impfgegner in aller Regel keine, diese werden aber auch nicht gebraucht. Soziale Studien zeigen, dass in dieser Diskussion meistens emotionale, unreflektierte Gedankengänge vorherrschen. Fakten kommt hingegen nur eine untergeordnete Rolle zu. Gerade deshalb ist es so schwer, der sich verbreitenden Skepsis beizukommen.
Diese Gefahr hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO erkannt. Sie hat Impfgegner zuletzt als globale Bedrohung eingestuft. Als bestes Beispiel dienen die Masern, an denen nach wie vor jährlich hunderte Kinder sterben. Eigentlich könnte die Krankheit längst ausgerottet sein, stattdessen konnte weltweit zuletzt ein deutlicher Anstieg festgestellt werden. Die Hauptschuld daran sehen Experten bei Impfgegnern.