Der Katholizismus steckt gewissermaßen in der Krise. Insbesondere junge Leute haben sich in den letzten Jahrzehnten vom Glauben abgewandt oder gar nicht erst zu diesem gefunden. Will die Kirche in nächster Zeit verstärkt um neue Anhänger werben, sollte sie sich vielleicht auf eine aktuelle Studie US-amerikanischer Forscher beziehen.
Denn diese wollen einen Zusammenhang zwischen dem Praktikzieren eines Glaubens und der Lebenserwartung erkannt haben. Demnach hat die Analyse früherer Studien ergeben, dass Menschen mit einer offiziellen Religionszugehörigkeit im Schnitt fast vier Jahre länger leben. Bei diesem Ergebnis wurden andere bekannte Faktoren wie Geschlecht und Ehestatus bereits berücksichtigt.
Dass eine höhere Macht seinen bravsten Schäfchen ein paar zusätzliche Lebensjahre schenkt, ist aber zumindest aus wissenschaftlicher Sicht keine angemessene Erklärung für das Phänomen. Die Forscher vermuten vielmehr eine Kombination verschiedener Faktoren. So würde das Ausleben des Glaubens etwa zu regelmäßigen sozialen Zusammenkünften motivieren, was bekanntermaßen die Gesundheit fördert.
Ein weiterer Faktor könnten der jeweiligen Religion eigene Meditations- und Entspannungstechniken sein, die vor allem langfristig Stress reduzieren. Außerdem werden Alkohol- und Drogenkonsum in vielen Religionen recht kritisch gesehen, was wiederum dem Körper zugute kommt.