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Jugend: Gute Freunde sind unbezahlbar

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Eine enge Jugendfreundschaft kann das ganze Leben prägen. (Pixabay.com)

Jene Jahre, die gemeinhin als Jugend bezeichnet werden, zählen mit Sicherheit zu den intensivsten eines Menschen. Welche Freunde wir in dieser Zeit haben, prägt uns gar ein Leben lang.

Wenngleich Erwachsene gerne mal melancholisch auf ihre Schuljahre zurückblicken, sind die meisten Teenager eigentlich nicht zu beneiden. Kaum ein Lebensabschnitt ist so stark vom Kampf um Anerkennung geprägt wie die Jugend. Eine enge Freundschaft kann einen wichtigen Beitrag leisten, die herausfordernde Zeit gut zu überstehen. Eine neue Studie zeigt nun auf, dass ein guter Jugendfreund das ganze Leben prägen kann.

Jahrelang begleitet

Im US-amerikanischen Charlottesville haben Wissenschafter untersucht, wie sich das soziale Umfeld in der Jugend auf die weitere Entwicklung eines Menschen auswirkt. Bei der recht aufwendigen Forschung wurden 169 Jugendliche, zu Beginn der Studie 15 Jahre alt, beobachtet. Über 10 Jahre hinweg mussten sie einmal pro Jahr einen Fragebogen über ihre aktuellen Freundschaften ausfüllen. Zusätzlich wurde in Interviews die psychische Gesundheit der Teilnehmer erkundet.

Beliebtheit kein Faktor

In unseren Jugendjahren bei Schulkollegen allgemeine Popularität zu genießen, dürfte für den weiteren Verlauf des Lebens kein großer Vorteil sein. Viele oberflächliche Freundschaften konnten demnach mit einem höheren Risiko für soziale Ängste assoziiert werden. Ein wesentlich effizienterer Weg zu nachhaltigem Selbstbewusstsein dürften hingegen enge Freundschaften darstellen.

Beste Freunde essentiell

Wer sich als Teenager auf die oft zitierten besten Freunde verlassen konnte, zeigte später weniger soziale Ängste und seltener Symptome einer Depression. Wie dieser Zusammenhang entsteht, kann die vorliegende Studie nicht restlos klären, da es sich um eine reine Beobachtung handelt. Dennoch haben die Autoren Theorien, wonach enge Jugendfreundschaften das Selbstbewusstsein in einer ebenso schwierigen wie wichtigen Zeit entscheidend stärken.

Facebook vs. echtes Leben

Denkbar ist aber auch, dass die positiven zwischenmenschlichen Erfahrungen den Erwerb enger Freundschaften im späteren Leben erleichtern und so für psychisches Wohlbefinden sorgen. Für Jugendliche dürfte es dabei essentiell sein, sich von der fiktiven Welt der sozialen Medien nicht blenden zu lassen. Denn eine hohe 3- oder gar 4-stellige Zahl an Facebook-Freunden mag das Ego kurzfristig pushen, sagt langfristig aber kaum etwas über das direkte soziale Umfeld aus.

AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


30.08.2017