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Schule: 10 Tipps für die richtige Tasche

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Bei der Wahl der Schultasche sind Passform und Gewicht entscheidend. (Irina Schmidt - Fotolia.com)

Die ideale Schultasche sollte leicht sein und eng am Rücken anliegen. Welche Kriterien bei der Auswahl sonst noch wichtig sind, zeigen die folgenden 10 Tipps.

Das Angebot an Schultaschen ist riesig, bei der Wahl gibt´s oft Diskussionen mit dem Nachwuchs: Kinder möchten coole Schultaschen, Eltern bevorzugen meist jene, die den Rücken schonen. Denn Schulkinder haben oft einiges zu schleppen, bei falscher Belastung können sich Fehlhaltungen und Rückenschmerzen entwickeln. Was beim Kauf einer Schultasche für Volksschüler bzw. eines Schulrucksacks für Jugendliche zu beachten ist, verraten die folgenden 10 Tipps:

Tipp 1: Möglichst wenig Gewicht

Leichte Schultaschen, die bequem auf dem Rücken aufliegen, verhindern Fehlhaltungen, die durch einseitige Belastungen entstehen. Daher sollte die leere Schultasche nicht schwerer als 1, 2 Kilogramm sein, gepackt sollte sie maximal ein Zehntel des Körpergewichts wiegen. Als Beispiel: Hat der Tafelklassler 20 Kilo, sollte die gepackte Schultasche nicht mehr als 2 Kilo auf die Waage bringen. In den ersten Schulmonaten ist es sicher nötig, jeden Abend gezielt die Unterrichtssachen für den nächsten Tag einzupacken und zu kontrollieren, ob das Kind Hefte und Bücher in der Schule lässt, die es nicht für Hausaufgaben braucht.

Tipp 2: Nicht zu groß

Bei der Wahl der Schultasche sollte das Kind dabei sein, nur so lässt sich die Größe des Ranzens auf die Körpergröße abstimmen. Es macht durchaus Sinn, die Schultaschen mit einem dünnen T-Shirt bzw. auch mit einer dicken Jacke zu schultern, dabei sollten die Träger nicht scheuern oder drücken. Die Schultasche darf nicht breiter sein als die Schulter des Kindes, nach oben hin ist auf Schulterhöhe Schluss.

Tipp 3: Gestraffte Tragegurten

Die gepolsterten Tragegurten der Schultasche sollten mindestens 4 cm breit und in der Länge verstellbar sein, damit der Ranzen stabil am Rücken aufliegt. Ist das nicht der Fall, dann gleicht der Körper die Last des Gewichts aus.

 

Da die kindliche Rückenmuskulatur noch schwach ist, kommt es zu Fehlhaltungen:

  • Hohlkreuz: Sind die Gurten zu lang, kippt das Becken nach vorne, die Wirbelsäule gleicht die Belastungen mit Hilfe eines Hohlkreuzes aus.

  • Rundrücken: Das Kind beugt sich nach vorne, der Schwerpunkt der Last liegt auf den Schultern bzw. im oberen Bereich des Rückens.

Tipp 4: Richtiges Tragen

Entscheidend für eine aufrechte Haltung:

  • Beide Tragegurten verwenden: Die Tasche immer mit beiden gestrafften Gurten am Rücken tragen, nie einseitig auf einer Schulter.

  • Richtige Riemenlänge: Die Tragegurten sollten weder nahe dem Hals aufliegen noch locker von den Schultern rutschen.

  • Optimale Lage: Idealerweise liegt die Tasche mit Hilfe verstellbarer Träger auf beiden Schulterblättern auf, sie schließt auf Schulterhöhe ab und endet im Rückenbereich zirka zwei Handbreit über dem Po.

Tipp 5: Unterstützter Rückenbereich

Die Schultasche sollte ein orthopädisch geformtes Rückenteil haben. Es wirkt wie ein "Dämpfer" auf die Bewegungen der Bücher und Hefte im Tascheninneren und schont so die Wirbelsäule.

Tipp 6: Mehrere Fächer sind ideal

Hat die Schultasche mehrere Fächer, so können schwere Bücher rückennahe transportiert werden, leichte Sachen befinden sich im vorderen Bereich. Praktisch sind auch Außen- und Seitentaschen, insbesondere für´s Verstauen von Trinkflaschen oder Brotdosen. Wichtig ist auch die Bodenhaftung: die Schultasche sollte weder im leeren noch im vollen Zustand kippen. Lässt sich der Deckel des Ranzens leicht nach hinten umklappen, so ist das sicher von Vorteil, um alle Fächer gut zu erreichen.

Tipp 7: Auf Reflektoren achten

An den Vorder- und Seitenteilen sollten Reflektoren angebracht sein, sie sorgen mit dafür, dass die Kinder im Straßenverkehr auffallen.

Tipp 8: Schultasche statt Schultrolley

Experten raten vom Einsatz von Schultrolleys ab, da sie nur eine Körperseite belasten, wenn sie die Kinder hinter sich herziehen. Auch das Heben der oft schweren Trolleys über Stufen oder Bordsteinkanten ist eine große Belastung für die Wirbelsäule. Das Gewicht gleichmäßig über den Rücken zu verteilen ist hingegen schonender.

Tipp 9: Rucksack für Jugendliche

Nach der Volksschule greifen ältere Kinder und Jugendliche zu Schulrucksäcken. Diese sind oft leichter und bieten viel Platz für Bücher, Hefte, Handy und Laptop. Allerdings begünstigen Rücksäcke oft Rückenschmerzen, da sie nicht so stabil sind und auch oft nur einseitig mit viel zu lang eingestellten Trägern im Einsatz sind. Ein guter Schulrucksack sollte daher über ein verstärktes und gepolstertes Rückenteil verfügen, genügend Fächer aufweisen, breite Träger haben und wasserdicht sein.

Tipp 10: Für viel Bewegung sorgen

Auch wenn die Schultasche oder der Schulrucksack perfekt sitzen: Der beste Ausgleich zu häufigem Tragen ist viel Bewegung, Schwimmen, Laufen, Radfahren oder auch Fußball spielen sind ideal. Starke Arm-, Rücken- und Bauchmuskeln lassen den Körper "Schwergewichte" leichter bewältigen. Kräftigungsübungen und Sport beugen Haltungsschäden vor.

AUTOR


Mag. Silvia Feffer-Holik


ERSTELLUNGSDATUM


24.08.2016