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Coronavirus: WHO klärt über 13 Mythen auf

Hand mit Knoblauch
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Auch Knoblauch wird mancherorts ein schützender Effekt gegenüber dem neuartigen Coronavirus nachgesagt. (Syda Productions / Shutterstock.com)

Die Weltgesundheitsorganisation räumt mit den gängigsten Fehlannahmen rund um das in China ausgebrochene Virus auf.

Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 sorgen seit dem Jahreswechsel für traurige Schlagzeilen. Von China ausgehend ist das Virus für eine regelrechte Epidemie verantwortlich, deren Ende leider noch nicht absehbar ist. Einen Beitrag zu zumindest ein wenig globaler Beruhigung möchte die Weltgesundheitsorganisation WHO leisten. Sie hat in einer Aussendung über die gängigsten Mythen zum Virus aufgeklärt.

Händetrockner töten Viren ab

Falsch. Wer sich möglichst effektiv gegen Sars-CoV-2 sowie gängige Viren im Allgemeinen schützen möchte, sollte sich regelmäßig die Hände waschen – insbesondere nach dem Nützen öffentlicher Verkehrsmittel ist dies zu empfehlen. Um die Finger danach wieder trocken zu bekommen, ist ein Händetrockner natürlich gut geeignet. Als Virenkiller taugt er aber nicht.

UV-Lampen töten Coronaviren ab

Schlechte Idee. UV-Strahlung kann zu Hautirritationen führen. Daher rät die WHO dringend davon ab, UV-Lampen zum Desinfizieren der Hände oder anderer Hautregionen zu nutzen.

Thermalscanner erkennen alle Infizierten

Falsch. Thermalscanner wie sie etwa an vielen Flughäfen zum Einsatz kommen, erkennen verlässlich Fieber. Allerdings kann es nach der Infizierung mit dem Virus bis zu 10 Tage dauern, ehe sich erhöhte Temperatur als Symptom einstellt. Es ist also möglich, unverdächtig am Thermalscanner vorbei zu spazieren, obwohl man das Virus bereits in sich trägt.

Alkohol über den Körper zu sprühen, tötet das Sars-CoV-2

Falsch. Wer das Virus bereits in sich trägt, kann es nicht abtöten, indem er alkohol- oder chlorhaltige Substanzen am Körper verteilt. Prinzipiell sind diese zur Desinfektion geeignet, sollten aber vorsichtig verwendet werden. Nicht zuletzt Schleimhäute reagieren darauf sehr empfindlich.

Pakete und Briefe aus China sind ungefährlich

Richtig. Studien haben gezeigt, dass Coronaviren auf entsprechenden Objekten nicht lange überleben. Bis ein Paket oder ein Brief in Europa landen, wäre ein etwaiges Sars-CoV-2 also bereits abgestorben.

Haustiere verbreiten das Virus

Wahrscheinlich falsch. Aktuell gibt es keinen Hinweis darauf, dass Hund, Katze und Co. mit dem neuartigen Virus infiziert werden können. Sich als Haustierbesitzer regelmäßig die Hände zu waschen, ist allerdings immer eine gute Idee.

Eine Impfung schützt vor dem neuartigen Coronavirus

Aktuell falsch. Sars-CoV-2 unterscheidet sich von bisher bekannten Viren so stark, dass als Schutz ein eigener Impfstoff notwendig wäre. International gibt es auch bereits entsprechende Bemühungen, einen solchen zu entwickeln. Viele verfügbare Impfungen, wie etwa jene gegen die Influenza, sind unabhängig davon dennoch zu empfehlen.

Nasensprays mit Kochsalzlösung schützen

Falsch. Es ist noch nicht gänzlich geklärt, ob eine regelmäßige Verwendung von Nasensprays mit einer Kochsalzlösung zur schnelleren Heilung einer Erkältung beitragen kann. Darauf, dass das Reinigen der Nase vor einer Infektion mit dem neuen Coronavirus schützt, gibt es keine Hinweise.

Mundspülungen schützen vor Sars-CoV-2

Falsch. Auch Mundspülungen sind, selbst bei häufiger Verwendung, leider nicht in der Lage, den Menschen vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 zu schützen.

Knoblauch schützt vor Coronaviren

Falsch. Selbst wer an der Existenz von Vampiren zweifelt, tut mit Knoblauch seinem Körper definitiv was Gutes. Schließlich steckt die Knolle voller Vitamine und Mineralstoffe. Vor dem neuartigen Coronavirus schützt sie leider dennoch nicht.

Sesamöl hindert das Virus am Eindringen

Falsch. So sehr sich Sesamöl als Alternative in der Küche bewährt hat, als Corona-Schutzmaßnahme taugt es nicht. Bestimmte Substanzen, etwa chlorhaltige Flüssigkeiten, können das Virus auf Oberflächen abtöten. Sesamöl besitzt diese Eigenschaft leider nicht.

Auch junge Menschen können sich infizieren

Richtig. Sars-CoV-2 trifft prinzipiell Menschen aller Altersgruppen. Allerdings zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass bei älteren oder vorerkrankten Personen eine dramatische Krankheitsentwicklung wesentlich häufiger ist.

Antibiotika sind eine geeignete Behandlung

Falsch. Antibiotika werden zum Abtöten von Bakterien entwickelt und eingesetzt. Gegen Viren sind sie hingegen wirkungslos.

AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


11.02.2020