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Coronavirus: Verschlechtert Ibuprofen die Krankheit?

Eine Packung mit Medikamenten mit Ibuprofen
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Der Wirkstoff Ibuprofen ist in vielen Schmerzmitteln enthalten. (Kimberly Boyles / Shutterstock.com)

Viel Aufregung herrschte zuletzt um einen möglichen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und einem schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung.

Sars-CoV-2 breitet sich zwar in Windeseile über den Erdball aus, doch nach wie vor ist über das neuartige Coronavirus vergleichsweise wenig bekannt. Dieser Mangel an wissenschaftlich bestätigten Informationen hat im Internet zu einer Flut an gefährlichen Halbwahrheiten und regelrechter Fake News geführt. So wird es für viele Nutzer immer schwerer, Wahrheit von Fiktion zu unterscheiden – auch in Bezug auf das heikle Thema Medikamente.

 

Mitte März verbreitete sich auf den sozialen Netzwerken eine Nachricht, die vor dem Wirkstoff Ibuprofen warnte. Dieser ist in Form von Schmerzmitteln in vielen Haushalten vertreten und wird unter anderem zur Fiebersenkung bei Kindern gerne eingesetzt. Doch der Wirkstoff sei, so die damals kursierenden News, bei Anzeichen von COVID-19 keine gute Idee. Schließlich hätten Forscher der MedUni Wien herausgefunden, dass Ibuprofen bei einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 das Risiko auf einen schweren Krankheitsverlauf erhöht. Die Universität reagierte prompt und gab auf Twitter bekannt, an keiner derartigen Studie gearbeitet zu haben.

Warnung der WHO sorgt für Verwirrung

Dennoch folgte Unsicherheit seitens Ärzte und Patienten. Sogar die WHO sprach eine bedingte Warnung aus. Bei Verdacht oder gar Bestätigung einer Ansteckung solle Ibuprofen nur in genauer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden, riet die Weltgesundheitsorganisation auf ihrer Webseite. Als Alternative wurde Paracetamol empfohlen. Ärztevertreter wiederum warnten davor, Ibuprofen im Rahmen einer Langzeittherapie eigenmächtig abzusetzen. Das Resultat des Hick-Hacks: große Verwirrung.

 

Mittlerweile hat die WHO ihre Warnung allerdings zurückgezogen und das Durcheinander damit hoffentlich aufgelöst. Die Organisation gab bekannt, dass es keine haltbaren Hinweise auf einen negativen Einfluss von Ibuprofen auf den Verlauf einer COVID-19 gibt. Zu diesem Schluss sei man nach der Analyse verschiedener Studien und der Konsultierung zahlreicher Ärzte gekommen.

 

Fazit

Nach heutigem Wissensstand gibt es – zumindest in Bezug auf das neuartige Coronavirus – keinen Grund, auf Ibuprofen zu verzichten. Auf keinen Fall sollte eine etwaige Dauermedikation ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt abgebrochen werden. Falls Unsicherheit besteht, ist zur Behandlung kleinerer, akuter gesundheitlicher Probleme der Wirkstoff Paracetamol eine gute Alternative.

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AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


24.03.2020