Glutenfreie Produkte liegen gewissermaßen im Trend, in Supermärkten gibt es bereits ein sehr breites Angebot in dieser Sparte. Während die Angst vor dem sagenumwobenen Gluten offensichtlich viele Menschen erreicht, haben tatsächlich eigentlich recht wenige eine Unverträglichkeit. Schätzungen zufolge ist in Mitteleuropa jeder Hundertste betroffen, in Österreich soll es um die 80.000 Menschen geben, die mit der in der Fachsprache Zöliakie genannten Gluten-Unverträglichkeit zu kämpfen haben.
Bei Gluten handelt es sich um ein im Weizen enthaltenes Protein, das manche eben nicht entsprechend vertragen. Unbehandelt führt die Zöliakie zu einer chronischen Darm-Erkrankung, bei der der Körper wichtige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen kann. Um ein solches Szenario zu verhindern, sollten schon die ersten Anzeichen ernst genommen werden. Die Unverträglichkeit macht sich meist durch Durchfall, Gewichtsverlust und Übelkeit bemerkbar, gerade erwachsene Betroffene haben aber oft nur milde Symptome.
Dementsprechend kann der Weg zur Diagnose manchmal ganz schön langwierig sein, immerhin kann es für leichte Magenbeschwerden verschiedenste Ursachen geben. Halten die Probleme über längere Zeit an, ist es daher durchaus zu empfehlen, den Arzt gezielt auf eine mögliche Zöliakie anzusprechen. Bei Verdacht wird ein spezieller Bluttest veranlasst, mit dem ein endgültiges Ergebnis möglich ist.
Alternativ sind online oder in der Apotheke seit Neuestem auch Selbsttests erhältlich. Als Ersteinstufung können diese durchaus sinnvoll sein, auf einen Arztbesuch sollte aber - unabhängig vom Testergebnis - nicht verzichtet werden. Die Zöliakie kann nicht geheilt werden, einzige Therapiemöglichkeit ist ein lebenslanger Gluten-Verzicht. Halten sich die Betroffenen an diese Regel, kommt es zu keinen Beschwerden.