Das Körpergewicht ist nicht nur identitätsstiftend, sondern auch ein entscheidender Faktor in Sachen Gesundheit. Umso bedenklicher ist der zunehmende gesellschaftliche Hang zu Extremen. Erhebungen zufolge haben immer mehr Menschen mit Übergewicht zu kämpfen, auf der anderen Seite gibt es aber auch mehr Untergewichtige als je zuvor. Doch wie viel sollte man eigentlich wiegen? Wir stellen 3 Methoden vor, die eine ungefähre Antwort liefern.
Der Body Mass Index ist die wahrscheinlich bekannteste Methode zur Bewertung des Körpergewichts. Zur Berechnung des BMIs dividieren Sie einfach das Gewicht (in Kilogramm) durch die Körpergröße (in Metern) zum Quadrat:
Körpergewicht (kg)
BMI = ------------------------------------------
Körpergröße zum Quadrat (m²)
Beispiel: Ein 1,80m großer Mann wiegt 75 kg.
75
BMI = --------------- = 23,15
1,8 x 1x8
Der Body Mass Index des Mannes beträgt 23,15.
Anhand einer Tabelle der Weltgesundheitsorganisation WHO lässt sich der errechnete Wert wie folgt einstufen:
Body Mass Index | Bedeutung |
Unter 18,5 | Untergewicht |
18,5 – 25 | Normalgewicht |
25 – 30 | Übergewicht (Präadipositas) |
30 – 40 | Starke krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas) |
Über 40 | Sehr starke krankhafte Fettleibigkeit (starke Adipositas) |
Der größte Vorteil des BMI ist seine Einfachheit. Mit einer kurzen Rechnung bekommt man einen Richtwert, der der ungefähren Orientierung dient. Perfekt ist die Methode aber keineswegs. Muskelmasse, Hüftumfang und die Verteilung des Körperfetts sind wesentliche Faktoren, die hierbei allesamt keine Berücksichtigung finden.
Die WHR kann man auf Deutsch als Taille-Hüft-Quotient übersetzen. Wie der Name bereits verrät, wird der Taillenumfang mit dem Hüftumfang verglichen. Bei der Messung sollten Sie aufrecht stehen, möglichst ruhig atmen und den Bauch nicht einziehen. Folgendes ist zu beachten:
Anschließend wird der Taillenwert (in Zentimetern) einfach durch den Hüftumfang (in Zentimetern) dividiert. Das Ergebnis dürfte in den meisten Fällen knapp unter 1 liegen. Mit dem Wert lässt sich vor allem das Risiko, Herzprobleme zu entwickeln, einschätzen.
Für Frauen gilt:
WHR | Herzrisiko |
Unter 0,8 | gering |
0,8 – 0,89 | moderat |
0,9 oder höher | hoch |
Für Männer gilt:
WHR | Herzrisiko |
Unter 0,9 | gering |
0,9 – 0,99 | moderat |
1,0 oder höher | hoch |
Zumindest im Hinblick auf Herzkrankheiten liefert die Waist-to-Hip-Ratio einen wesentlich verlässlicheren Richtwert als der BMI. Studien zeigen einen relativ deutlichen Zusammenhang zwischen Herzproblemen und einer erhöhten WHR. Das Muskel-Fett-Verhältnis sowie der Körperfettanteil insgesamt finden aber auch hier keine Berücksichtigung.
Entscheidend für die Gesundheit ist dem aktuellen Forschungsstand zufolge nicht das Körpergewicht im Allgemeinen, sondern das Bauchfett - dieses lagert sich nämlich rund um die Organe an. Diese Erkenntnis wird bei der WtHR besonders deutlich berücksichtigt. Messen Sie Ihre Taille am dicksten Punkt, wie bei der WHR beschrieben. Das Ergebnis (in Zentimetern) dividieren Sie durch die Körpergröße (in Zentimetern).
Das Ergebnis sollte im Idealfall unter 0,5 liegen. Ist es, eventuell sogar deutlich, darüber, besteht vermutlich ein erhöhtes Risiko, Diabetes, Bluthochdruck oder eine Herzerkrankung zu entwickeln. Größe und Hüftumfang werden bei dieser Methode nicht berücksichtigt.
Prinzipiell gibt es keine Methode, die ein für jeden Menschen gültiges Ergebnis erzielt. Alle 3 vorgestellten Varianten bieten allerdings eine gute Möglichkeit zur ersten Orientierung. Wer sich ob seines Körpergewichts unsicher ist, sollte für ein repräsentatives Ergebnis alle 3 Messungen durchführen.