Die bisher größte Alzheimerstudie kam zum Ergebnis, dass zu wenig Vitamin D die Symptome von Alzheimer verstärkt. Das ist an sich nichts Neues. Neu ist allerdings die Deutlichkeit dieses Zusammenhangs, so David Llewellyn von der University of Exeter. Die Wissenschafter haben 1.700 Personen untersucht und interessante Ergebnisse zu Tage gebracht. Ein kleiner Tipp vorweg: Gehen Sie täglich in die Sonne!
Die Forscher aus England untersuchten in der Langzeitstudie 1.700 über 65-jährige Personen über einen Zeitraum von 6 Jahren. Zum Studienstart waren sie alle geistig gesund. Am Ende des mehrjährigen Versuchszeitraums sprachen die Daten jedoch eine andere Sprache: 171 waren mittlerweile dement, bei 102 davon wurde "Alzheimer" diagnostiziert. Bei all diesen Betroffenen wurde Vitamin D-Mangel festgestellt. Bei jenen mit schwerem Mangel stieg das Alzheimerrisiko sogar um 120 %.
Der Vitaminmangel soll den Demenzverlauf allerdings "nur" beschleunigen. Dass der Mangel die Krankheit auch auslösen kann, konnte von den Wissenschaftern nicht bestätigt werden. Der Alzheimer-Experte Peter Dal-Bianco von der Medizinischen Universität Wien erklärt diesen Effekt damit, dass Vitamin D für das Wachstum von Makrophagen wichtig ist - also für Fresszellen, die Ablagerungen im Gehirn beseitigen und das Fortschreiten bestehender Alzheimererkrankungen einbremst.
Laut Dal-Bianco sind täglich 15 Minuten Sonne und das 2-mal wöchentliche Essen von Fisch beziehungsweise Milchprodukten und Eiern ein Richtmaß für die nötige Menge Vitamin D. Folgende Lebensmittel haben einen besonders hohen Vitamin D-Anteil:
Älteren Menschen, deren Haut den Sonnenstrahlen weniger entziehen kann und solchen, die das Vitamin in Lebensmitteln aufgrund von Magen-Darm-Erkrankungen nicht mehr ausreichend verwerten können, rät er Nahrungsergänzungsmitteln, die meist in Pillenform angeboten werden.