Die Gründe, warum sich Menschen vegetarisch bzw. vegan - also fleisch-, fisch-, milch- und eierloseierlos - ernähren, liegen oft in der Ablehnung von Massentierhaltung bzw. dem Töten von Tieren, aber auch im wachsenden Gesundheitsbewusstsein. In Österreich ernähren sich laut einer Umfrage von 2017 zirka 7% der Bevölkerung vegetarisch, davon sind zirka 10 % Veganer. Untersuchungen haben weiters ergeben, dass meist junge überdurchschnittlich gut gebildete Frauen bevorzugt fleischlos essen.
Wer sich vegetarisch bzw. vegan ernähren möchte, sollte sich genau über die einzelnen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel informieren, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Welche Vor- und Nachteile hat fleischlose Ernährung? gesund.at hat die wichtigsten 5 Punkte zusammengefasst:
Vegetarier und Veganer nehmen über die Ernährung besonders viel Magnesium, Vitamin C, Vitamin E, beta-Carotin und Folsäure auf, die Zufuhr von Kohlenhydraten und Ballaststoffen ist hoch.
Die pflanzlichen Speisen sind meist kalorienärmer und enthalten weniger (gesättigte) Fettsäuren, daher kommt es bei Pflanzenessern auch seltener zu Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes bzw. Herzleiden. Der Body-Mass-Index (BMI) ist bei Vegetariern und Veganern um 3-5 Punkte niedriger als bei jenen Menschen, die Mischkost bevorzugen.
"Als problematisch hat sich bei Veganern die Versorgung mit B12, Vitamin D, Jod und Kalzium erwiesen. Bei vegetarischer und veganer Ernährung wird die externe Zufuhr von Vitamin B12 unbedingt empfohlen, da dieses B-Vitamin von Pflanzen nicht gebildet werden kann", erklärte Ass.-Prof. Dr. Petra Rust vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien am Fachtag Ernährung kürzlich in Wien. In den sonnenärmeren Wintermonaten ist auch eine Ergänzung von Vitamin D sinnvoll.
Ass.-Prof. Dr. Petra Rust: "Veganer zählen auch zur Risikogruppe hinsichtlich eines Jod- und Kalziummangels. Die Jodversorgung lässt sich durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz, der Kalziumbedarf durch den Verzehr von kalziumreichem Gemüse unterstützen." Pflanzenkost enthält Oxalsäure, Phytinsäure oder Tannine - diese Stoffe können die Aufnahme von Eisen hemmen, ein regelmäßiges Blutbild gibt Aufschluss über eine Unterversorgung.
Da Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kinder einen veränderten, meist erhöhten Nährstoffbedarf haben, sollten sie sich nicht ausschließlich vegetarisch bzw. vegan ernähren bzw. ernährt werden. Wer sich an diese Empfehlung nicht halten möchte, sollte unbedingt in einen expertengeprüften, individuell abgestimmten Ernährungsplan investieren. Nur so ist sichergestellt, dass z. B. Kinder mit veganer Beikost auch wirklich alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Wichtig ist beispielsweise auch, dass Säuglinge, die von veganen Müttern gestillt werden, eine Vitamin B12-Supplementierung bekommen.