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Tibetische Medizin

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Mittels Pulsdiagnose kann der Arzt feststellen, ob und wo im Körper ein Ungleichgewicht besteht. (Studio 72/Shutterstock.com)

Die Tibetische Medizin und Konstitutionslehre ist die Lehre der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum.

Über die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum wird auch der Zugang zu Krankheiten und Heilmitteln gefunden. Mit ihrer Hilfe kann sowohl die Vitalität des Geistes als auch des Körpers beeinflusst werden. Die fünf Elemente manifestieren sich im Menschen durch die drei Prinzipien Lung (Element Luft), Tripa (Element Feuer) und Beken (Elemente Erde und Wasser). Sind diese drei Prinzipien im Gleichgewicht, so fühlt sich der Mensch geistig und körperlich gesund. Die Tibetische Medizin und Konstitutionslehre strebt das innere Gleichgewicht der Kräfte im Körper an. Herzstück dieser Lehre sind eine typgerechte Ernährungsweise und der Einsatz von mehrheitlich pflanzlichen Vielstoffgemischen.

Diagnose

Wenn die drei Körperenergien aus dem Gleichgewicht geraten sind, rät die Tibetische Medizin und Konstitutionslehre zu einer Verhaltensänderung oder Behandlung. Durch genaue Befragung zu Ernährung und Verhalten des Patienten erhält der Tibetische Arzt wichtige Informationen und kann diesbezüglich Empfehlungen zu einer möglichen Verhaltens- oder Ernährungsänderung geben. Danach erfolgt eine Pulsdiagnose. Der Arzt ertastet dabei unterschiedliche Schlagqualitäten. Diese Diagnose gibt Aufschluss über ein eventuelles Ungleichgewicht, und wo im Körper dieses sitzt. Zungen- und Urindiagnose sind weitere Instrumente der Tibetischen Diagnosestellung.

Therapie in der Tibetischen Medizin

Der erste Schritt in der Therapie ist die Verbesserung des Lebensstils und der Ernährung. Denn gemäß der Tibetischen Lehre sind viele Beschwerden auf ungünstige Ernährung und Lebensgewohnheiten zurückzuführen. Eine äußere Therapieform ist die sogenannte Moxibustion. Diese Wärmebehandlung der Meridianpunkte soll den Energiefluss in Gang bringen und Blockaden auflösen. Weiters werden verschiedene Massagen, Kompressen, Dampf- und Medizinalbäder eingesetzt. Wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kommen Tibetische Arzneien zum Einsatz.

 

In der tibetischen Pflanzenheilkunde wird eine große Anzahl unterschiedlicher Pflanzenwirkstoffe wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Harze verwendet. In geringem Maße kommen auch Mineralien und tierische Stoffe zum Einsatz. Besonders charakteristisch für diese Arzneimittel ist, dass sie als Vielstoffgemische aus mindestens drei bis zu 20 (fallweise sogar mehr) verschiedenen Rohstoffen zusammengesetzt sind. Die Inhaltsstoffe ergänzen bzw. verstärken einander dabei im Sinne eines Synergismus. Das heißt, die Wirkung der gesamten Mischung ist mehr als die Summe der Einzelwirkungen. Dadurch wirken Tibetische Rezepturen gleichzeitig auf verschiedene Stoffwechselprozesse unterschiedlicher Netzwerk-Ebenen ein.

AUTOR


Margit Koudelka


ERSTELLUNGSDATUM


28.05.2019
QUELLEN
Pressekonferenz "Tibetische Rezepturen bei Mehrfacherkrankungen" am 28.05.2019