Von neuen Ansätzen zur vermeintlich perfekten Ernährungkann man fast täglich berichten. Dennoch war in den letzten Jahren ein gewisser Paradigmenwechsel festzustellen. Immer mehr Menschen begründen ihre Ernährungsumstellung nicht ausschließlich mit dem Streben nach dem Idealgewicht. Ethische Faktoren nehmen nun einen wesentlich höheren Stellenwert ein. Insbesondere Anhänger der veganen Ernährungsweise betonen häufig auch den Aspekt der Nachhaltigkeit.
Rigorose Verteidiger der Fleischkost halten oftmals dagegen und nicht selten entsteht ein Austausch gefühlter Wahrheiten. Doch wie sollten wir uns wirklich ernähren, wenn uns was an der Umwelt liegt? Das medizinische Fachjournal "The Lancet" hat eine Kommission aus 30 weltweit führenden Wissenschaftern zusammengerufen, die eine seriöse Antwort auf diese Frage geben sollten.
Basierend auf der Annahme, dass 2050 etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden, haben sie einen Ernährungsplan entworfen, mit dem unser Planet diese gewaltige Herausforderung meistern kann. Aber nicht nur das: Es soll sich sogar um eine Diät handeln, die uns auch noch beim Abnehmen hilft und nachhaltig gesund hält. Gerechnet auf einen Gesamtverbrauch von 2500 Kalorien pro Tag – in etwa das empfohlene Maß für einen Mann mittleren Alters – wird folgende Verteilung empfohlen:
Die detaillierte Auflistung gibt eine Übersicht, wie eine gesunde und auch für die Umwelt vertretbare Ernährung aussehen könnte. Der Fokus auf Gemüse, Vollkorn und Obst überrascht dabei wohl niemanden, während die doch recht starke Präsenz von Milchprodukten den einen oder anderen nachdenklich stimmen dürfte.
Ob es nun tatsächlich sinnvoll ist, über jedes konsumierte Gramm Buch zu führen, ist aber fragwürdig. Die Studie ist wohl weniger als ein strenges Regelwerk und mehr als eine klare Aufforderung zur Reflektion zu lesen. So haben die Autoren mehrere besorgniserregende Schlüsselbotschaften zusammengefasst, darunter:
Dennoch betonen sie, dass die Lage keineswegs hoffnungslos ist. Das globale Ziel, die Menschheit wieder auf gesündere Beine zu stellen, ist demnach durchaus erreichbar. Allerdings sei dafür ein weitreichendes Umdenken notwendig, sowohl bei jedem Einzelnen als auch bei sämtlichen kleinen wie großen Organisationen in allen denkbaren Branchen.