Hausärzt:in 04/2024

Neurologie: Nachsorge & Sekundärprävention

Zeit ist Hier - Sanduhr mit Hirnnerven
In den letzten 20 Jahren hat sich in der Neurologie viel getan. Was, erzählt Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien.
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Die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) beging 2023 ihre 20. Jahrestagung in Bregenz. Die Hausärzt:in sprach mit Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien und Pastpräsident der ÖGN, unter anderem über bedeutende Errungenschaften der Neurologie der letzten 20 Jahre.
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Medizinische Expertise
Thomas Berger

Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, MSc (Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien)

"Mit Sicherheit hat sich die Neurologie in den letzten 20 Jahren von einem mehr deskriptiven bzw. diagnostischen Fach zu einem therapeutischen Fach entwickelt", skizziert Prof. Berger. "Als ich vor fast 30 Jahren in der Neurologie begonnen habe, bestand im Hinblick auf zahlreiche neurologische Erkrankungen ein therapeutischer Nihilismus. Die Krankheitsbilder wurden blumig umschrieben, die eine oder andere gute Diagnose konnte erstellt werden, aber bei vielen wesentlichen Erkrankungen, z. B. Schlaganfall, Demenz oder Multipler Sklerose, Myasthenie, waren die therapeutischen Möglichkeiten äußerst bescheiden."

Aber in den letzten 20 Jahren hat sich viel getan – nicht nur in der Neurologie, sondern auch in der Bevölkerung. "Die Menschen werden immer älter und so manche neurologische Erkrankungen – Schlaganfall, Demenz, neurodegenerative Erkrankungen – werden deutlich zunehmen", betont der Experte.