Kaffee ist für viele Menschen als Energiebringer im Alltag unumgänglich, in Österreich trinken 74% täglich mindestens eine Tasse. Gemeinsam mit dem Kaffeekonsum nehmen bei vielen auch Schlafprobleme zu. Das enthaltene Koffein ist nämlich nicht nur ein Wachmacher, sondern auch ein Wachhalter. Eine Studie zeigt, wie genau es unseren Schlafhaushalt durcheinander wirbelt.
Bei der in den USA durchgeführten Untersuchung wurden die Teilnehmer 49 Tage lange beobachtet. Sie mussten täglich drei Stunden bevor sie normalerweise schlafen würden, eine Kapsel mit Koffein schlucken. Die Dosis variierte mit dem Körpergewicht, auf jeden Kilogramm sollten 2,9mg Koffein kommen. Umgerechnet wäre das bei einem 70kg schweren Menschen in etwa die Menge von zwei Tassen Espresso. Es zeigte sich, dass sich die innere Uhr um 40 Minuten zurückstellt, man also entsprechend später müde wird. Zusätzlich führten die Forscher weitere Untersuchungen mit Zellkulturen durch.
Zurückzuführen ist die Müdigkeitsverzögerung demnach auf einen kleinen Konkurrenzkampf in unserem Körper. Der Botenstoff Adenosin ist dafür verantwortlich, uns in den Schlafmodus zu versetzen. Koffein seinerseits hat eine sehr ähnliche Struktur, weshalb die beiden Stoffe konkurrieren. In der Folge wird Adenosin nicht im üblichen Maße verarbeitet und unser Schlafmodus bleibt vorerst außen vor. Die Verzögerung muss aber nicht nur negativ betrachtet werden, gezielter Kaffeekonsum kann auch helfen, nach einem Jetlag wieder in den üblichen Tagesrhythmus zurückzukehren.