Immer mehr Menschen entscheiden sich zu einer recht radikalen Ernährungsweise. Veganer verzichten auf jegliche Tierprodukte, Paleo-Anhänger wollen essen wie in der Steinzeit und die 16:8-Diät fordert zu stundenlangem Fasten auf. Doch vielleicht, so der Ansatz einer noch recht jungen Theorie, sollten wir uns gar nicht so viele Gedanken über den Speiseplan machen.
Die sogenannte intuitive Ernährung sieht sich als Gegenentwurf zu modernen Essensphilosophien. Anstatt alles stets zu analysieren, sollten wir uns demnach wieder mehr auf unseren Instinkt verlassen. Ganz ohne Regeln einfach genauer auf den Körper zu hören sei der Schlüssel zum Erfolg. Die Anhänger versprechen eine verbesserte Beziehung zum Thema Ernährung.
Auf der Homepage der "Original Intuitive Eating Pros" findet man die 10 grundlegenden Prinzipien. Sie spiegeln die Idee hinter der Bewegung gut wieder:
Wer selbstbewusst zu seinem Körper steht und eine normale Beziehung zum Thema Ernährung hat, wird über diese 10 Punkte vielleicht eher schmunzeln. Schließlich erscheint es nicht wie eine allzu revolutionäre Idee, auf Hunger und Sattheit zu reagieren. Bei Menschen, die bis dahin kein gesundes Verhältnis zu ihrer Ernährung hatten, zeigt die intuitive Ernährung jedoch regelmäßig gute Fortschritte.
Ist man in den letzten Jahren verschiedensten Diät-Ideen nachgelaufen, kann sich die Rückbesinnung auf das vermeintlich Offensichtliche sehr wohl auszahlen. Dies belegen auch Studien, die die intuitive Ernährung unter anderem mit einem verbesserten Blutdruck, einem gesünderen Cholesterinspiegel und einem Rückgang an Entzündungswerten in Verbindung bringen. Einzig beim Abnehmen zeigte die Philosophie keinen Effekt.
Besonders groß ist die Auswirkung auf die psychische Gesundheit. Die Ernährung nicht mehr länger als Mittelpunkt des eigenen Lebens zu betrachten und sich von Zwängen zu befreien, stellt für viele eine Erleichterung dar. Wie erfolgreich die Herangehensweise tatsächlich ist, hängt natürlich auch von jedem Einzelnen selbst ab. Fans der Philosophie raten dabei zu Geduld: Manchmal braucht es etwas Zeit, um den eigenen Körper kennenzulernen.