Heilpflanzen für den Magen

Frau hält Hände in Herzform vor den Bauch
Bei Durchfall, Blähungen und Völlegefühl können Heilkräuter helfen, die Symptome zu lindern
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Egal ob Gastritis, Durchfall, Blähungen oder Völlegefühl: Die Natur hält für viele der häufigsten Verdauungsbeschwerden eine Lösung parat.

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Egal ob Stress, falsche Ernährung oder zu wenig Bewegung – vieles kann uns auf den Magen schlagen und unangenehme, zum Teil sogar schmerzhafte Beschwerden hervorrufen. Heilkräuter wie Artischockenblätter, Ingwerwurzel, Tausendgüldenkraut oder Eibischwurzel beruhigen die Verdauung und können Abhilfe bei Völlegefühl, Übelkeit, Reizmagen und anderen Beschwerden schaffen. Sie können zum Beispiel als Tee getrunken, in Form von ätherischen Ölen verdünnt oder als Tinktur eingenommen werden. Auch fertige Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel sind oftmals im Handel erhältlich.

Bauchweh, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe oder Appetitlosigkeit – Jeder kennt diese Beschwerden und hat sie vielleicht selbst schon durchgestanden. Haben Sie zu viel gegessen, vertragen Sie gewisse Lebensmittel nicht oder tritt beim Fahren Reiseübelkeit auf, kann mit einigen Heilkräutern wie Artischocke, Ingwer oder Pfefferminze, rasch Abhilfe geschaffen werden.

PFLANZE WIRKUNG ZUBEREITUNG ALS TEE
Artischockenblätter Zubereitungen mit Artischocke wirken bei Völlegefühl und anderen Verdauungsstörungen, wie Blähungen und Übelkeit. Sie sind leberregenerierend, krampflösend und fördern den Gallenfluss. Es wird 1 Teelöffel der Blätter mit 150ml heißem Wasser übergossen und 7 Minuten ziehen gelassen. Am besten vor dem Essen trinken.
Gänsefingerkraut Das Kraut lindert Krämpfe, ist entzündungshemmend und leicht stopfend. Es kann bei Magenkrämpfen ebenso eingesetzt werden, wie bei Reizmagenbeschwerden oder Durchfall. Den Tee (1 Teelöffel) mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen.
Ingwerwurzel Die ätherischen Öle und Scharfstoffe der Ingwerwurzel helfen bei Reisekrankheit, Schwangerschaftserbrechen (nach ärztlicher Rücksprache) und anderen Verdauungsbeschwerden. Für die Zubereitung 1⁄2 Teelöffel geschnittene Ingwerwurzel mit 1 Tasse siedendem Wasser übergießen und 7 Minuten ziehen lassen.
Kamillenblüte Die Blüten wirken krampflösend und reizmildernd. Sie werden eingesetzt bei Blähungen, Brechreiz, Gastritis oder Reizmagen. 1 Esslöffel der Blüten mit heißen Wasser übergießen und zugedeckt 3 Minuten ziehen lassen.
Melissenblätter Sie wirken hervorragend u.a. bei nervösen Magen-Darm- Beschwerden und Blähungen. Gießen Sie 1 Teelöffel mit 1 Tasse heißen Wasser auf und lassen Sie den Tee zugedeckt 7 Minuten ziehen.
Pfefferminzblätter Hilft bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, bei Übelkeit oder einem verdorbenen Magen. Nicht länger als 6 Wochen durchgehend trinken. Verwenden Sie 1-2 Teelöffel der Blätter und geben sie 1 Tasse heißes Wasser dazu. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

Saures Aufstoßen kann eine unliebsame Erscheinung bei falscher Ernährung, Stress, Reizstoffen wie Kaffee oder Nikotin, oder während der Schwangerschaft sein. Heilpflanzen, wie Eibisch, Käsepappel oder Süßholz lindern durch ihre schleimhautschützenden und reizlindernden Eigenschaften die Beschwerden von Sodbrennen und schützen den Magen.

PFLANZE WIRKUNG ZUBEREITUNG ALS TEE
Eibischblatt, Eibischwurzel Durch die enthaltenen Schleimstoffe wirkt Eibisch reizlindernd und schützt die angegriffene Magenschleimhaut. Für die Zubereitung können entweder die Wurzel oder die Blätter verwendet werden. 1 Teelöffel wird mit kaltem Wasser angesetzt und 1-2 Stunden stehen gelassen.
Kamillenblüte Sie wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und beruhigend bei Magen-Darm-Beschwerden und Gastritis. 1 Esslöffel der Blüten mit heißen Wasser übergießen und zugedeckt 3 Minuten ziehen lassen.
Leinsamen Schützt durch die enthaltenen Schleimstoffe die Schleimhaut bei Sodbrennen oder Gastritis. Neutralisiert die Magensäure. Um die beste Wirkung zu erzielen, müssen die Leinsamen etwa 1 Stunde quellen. Den entstandenen Schleim abgießen und schluckweise trinken.
Schafgarbenkraut Wirkt wundheilungsfördernd und entzündungshemmend bei Schleimhauterkrankungen. Wirkt wundheilungsfördernd und entzündungshemmend bei Schleimhauterkrankungen.
Süßholzwurzel Die Inhaltsstoffe der Wurzel schützen die Schleimhaut und werden bei Sodbrennen und unterstützend bei Magengeschwüren eingesetzt. 1⁄2 bis 1 Teelöffel mit kaltem Wasser ansetzen, aufkochen und kurz ziehen lassen. Nicht länger als 4 Wochen trinken.

Heilkräuter mit Bitterstoffen, sogenannte Bittermittel, finden Verwendung bei Verdauungsbeschwerden und Reizmagensymptomen, wie Übelkeit, Sodbrennen, Oberbauchschmerzen oder Völle- und Druckgefühl. Sie wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und fördern die Bildung von Verdauungssäften.

Hier findet eine breite Palette an Heilkräutern ihre Anwendung. Dazu gehören unter anderem Artischockenblätter, Andornkraut, Enzianwurzel, Löwenzahnwurzel, Wermut, Galgant, Isländisches Moos, Wacholder und Tausendgüldenkraut. Der ungesüßte Tee wird am besten eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken. Für die Zubereitung ist es empfehlenswert, etwas weniger von der empfohlenen Menge an Tee zu verwenden und diesen nicht zu kochen.

  • Mind-Maps® Aromatherapie, M. Werner, Haug Verlag, 2. Auflage, 2011, Stuttgart
  • Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, U. Bühring, 4. Auflage, Haug Verlag, 2014, Stuttgart

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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

27. Oktober 2020

Erstellt am:

18. März 2016

Stand der medizinischen Information:

27. Oktober 2020

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