Grapefruits wurden in etlichen Diäten als „Wunderwaffe“ gegen Übergewicht angepriesen. Andererseits wird vor Grapefruit-Konsum auch gewarnt, weil er die Wirkung zahlreicher Medikamente verändern kann. Eine neue Studie untersuchte nun, wie schnell Mäuse zunehmen, wenn sie neben einer fettreichen Ernährung auch Grapefruitsaft konsumieren. Das erstaunliche Ergebnis: Bei gleicher Ernährung und Bewegung nahmen Mäuse, die Grapefruitsaft tranken, deutlich langsamer zu.
Um die Wirkung von Grapefruitsaft auf die Gewichtszunahme zu überprüfen, fütterten Forscher den Labormäusen Nahrung, die zu 60 % aus Fett bestand. Die Hälfte der Mäuse trank dazu ausschließlich Grapefruitsaft, die andere Hälfte Wasser. Ihre Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme wurde genau kontrolliert. Aufgrund der Fett-"Diät" nahmen die Mäuse zu. Allerdings hatten die Grapefruitsaft trinkende Mäusegruppe am Ende der Studie durchschnittlich 18 % weniger Gewicht zugenommen, als die Wasser trinkende Kontrollgruppe.
Die Studie dauerte 100 Tage. Am Ende dieses Zeitraums waren die Grapefruit-Mäuse nicht nur dünner, sondern wiesen auch bessere Blutwerte auf:
Wie diese verbesserten Werte erklärt werden können, weiß die Forscher-Gruppe in Berkeley jedoch nicht. Fest steht nur, dass der Grapefruitsaft eine gesundheitsfördernde Wirkung zeigte, ein Grapefruit-Extrakt dahingegen wirkungslos blieb.
Wer aufgrund dieser erstaunlichen Ergebnisse gleich zur Saftflasche greifen möchte, sollte jedoch vorsichtig sein. Vorangegangene Studien zeigten, dass sowohl das Essen von Grapefruits, als auch ihr Saft, die Wirkung von diversen Medikamenten stark beeinflussen können. Dazu zählen Medikamente gegen erhöhten Blutdruck und Cholesterin, Krebs, Herzrhythmusstörungen und HIV. Das liegt daran, dass Grapefruit-Bestandteile Enzyme hemmen können, die Wirkstoffe von Medikamenten abbauen. Dadurch wirken Medikamente länger bzw. stärker als vorgesehen, was zu Nebenwirkungen führen kann.