Die steirische Arbeiterkammer untersuchte insgesamt 34 Mikrowellengerichte auf deren Kaloriengehalt und die Inhaltsstoffe. Das Ergebnis: 97 % enthalten zu viel Salz, teilweise mehr als der gesamte empfohlene Tagesgehalt. Da sehr hoher Salzkonsum mit Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, ist ein regelmäßiger Konsum von Mikrowellenessen bedenklich. Fertigspeisen enthalten aber nicht nur zu viele ungesunde Inhaltsstoffe, sondern gleichzeitig zu wenig gesunde: Gemüse und Ballaststoffe sind in den meisten Produkten Mangelware.
Die steirische Arbeiterkammer untersuchte Produkte verschiedener Hersteller und achtete bei der Auswahl darauf, eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Mahlzeiten abzudecken. Von der Lasagne bis zu Rösti mit Spinat war alles dabei. Die meisten davon hatten keinen übersteigerten Kaloriengehalt. Das heißt, sie könnten theoretisch im Rahmen einer gesunden Ernährung dazu beitragen, Übergewicht zu vermeiden.
Das Problem ist aber, dass Fertigprodukte zumeist mit wenigen Inhaltsstoffe aufwarten, die längerfristig und bei wenigen Kalorien satt machen, wie Gemüse, Obst, gesundes Eiweiß und Vollkornprodukte. Mikrowellenessen ist also vielleicht nicht übermäßig kalorienlastig, kann aber dazu führen, dass man bald wieder hungrig wird und dann mehr Kalorien als nötig zu sich nimmt.
Dabei versprechen die Aufschriften auf der Verpackung oft, Gesundes zu enthalten, was einer Verzerrung der Tatsachen entspricht. Zwar enthalten sie teilweise tatsächlich Gemüse, aber in so kleinen Mengen, dass dies kaum zu einer gesunden Ernährung beiträgt. Die appetitanregenden Bilder auf der Packung machen zwar Lust auf Verzehr, doch auch hier handelt es sich hauptsächlich um gutes Marketing: Nicht immer sehe die fertige Speise dem Bild auf der Packung auch nur ähnlich, so die Arbeiterkammer.
Ballaststoffe sind kein unnötiger Ballast. Durch einen langen Sättigungseffekt können sie dazu beitragen, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen oder zu erhalten. Zudem helfen Ballaststoffe, das Risiko für Krankheiten wie Darmkrebs, Diabetes und Hämorrhoiden zu senken und die Verdauung anzuregen. In den Mikrowellenspeisen waren jedoch nicht ausreichend Ballaststoffe für eine Hauptmahlzeit zu finden, obwohl der Kaloriengehalt einer ganzen Mahlzeit entsprach. Nur in 8 der 34 getesteten Produkte war ein nenneswerter Anteil an Gemüse und lediglich 3 hatten ausreichend Ballaststoffe.
Doch das größte Problem bei Mikrowellenessen besteht im hohen Salzgehalt. Praktisch alle der getesteten Produkte, nämlich ganze 97 %, hatten deutlich mehr Salz als empfohlen, so Mag. Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung. Mehr als 6 Gramm Salz täglich sollten nicht konsumiert werden, besonders dann nicht, wenn bereits eine Vorerkrankung wie Bluthochdruck besteht. Ein getestetes Produkt enthielt sogar mehr als 6 Gramm, wobei bedacht werden muss, dass das Fertigprodukt nicht die einzige Mahlzeit des Tages darstellt.
Wer keine Zeit hat, aufwendig zu kochen, ist aber nicht auf ungesunde Mikrowellenfertiggerichte angewiesen. Hier finden Sie einige Tipps für gesundes (fast) Fertigessen, das schnell zubereitet werden kann.
Mit kaum mehr Aufwand als Mikrowellenessen, aber etwas mehr Phantasie, lassen sich so viele schnelle Speisen kreieren, mit denen Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun können, dank moderatem Salzgehalt, viel Gemüse und Obst, und ausreichendem Ballaststoffanteil.