Energy Drinks sind ungesünder als Kaffee

Schüler schreibt Hausaufgaben und trinkt Energy Drinks
Energy Drinks enthalten neben viel Koffein auch Taurin und B-Vitamine.
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Energy Drinks können sich vor allem bei jungen Menschen schädlich auswirken und ist eher keine geeignete Alternative zum Kaffee.

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Für einen erwachsenen, gesunden Menschen gelten 350 Milligramm Koffein pro Tag als Obergrenze, das entspricht in etwa vier Tassen Kaffee. Bei Energy Drinks geht die Koffeinmenge mitunter weit auseinander, weshalb sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe in jedem Fall lohnt. Denn zu viel Koffein kann unter anderem Herzrasen, Übelkeit und Bluthochdruck auslösen.

Kaffee ist aber nicht nur wegen dem oft geringeren Koffeingehalt ungefährlicher, sondern auch, weil er ausschließlich Koffein als Aufputschmittel enthält. Energy Drinks hingegen enthalten eine Wirkstoffkombination, beispielsweise aus Koffein, Taurin und einem B-Vitamin-Komplex. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Stoffen sind, so betonen Forscher, noch unzureichend untersucht. Und anders als ungezuckerter Kaffe enthalten Energy-Drinks hohe Mengen an Zucker, die das Risiko von Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes erhöhen.

  • Zucker: Schon in den ersten zehn Minuten nimmt der Körper den Zucker restlos auf. Bei manchen der Getränke entspricht diese Menge ganzen zehn Teelöffeln Zucker.

  • Fett: Nach 20 Minuten ist der Blutzuckerspiegel bereits deutlich angestiegen, der Insulin-Wert schießt in die Höhe. Was der Körper nicht braucht, um akut seinen Energiebedarf zu decken, wird in der Leber zu Fett umgebaut. Regelmäßige hohe Dosen an Zucker steigern das Risiko für Diabetes oder Herzkreislauf-Erkrankungen.

  • Koffein: 40 Minuten nach dem Genuss von Energy Drinks bzw. koffeinhaltigen Softdrinks ist die Koffein-Aufnahme fast abgeschlossen – die Pupillen erweitern sich und der Körper pumpt eine enorme Menge Zucker über die Leber weiter in den Blutkreislauf. Nach 5 weiteren Minuten sorgt die Dopamin-Ausschüttung im Gehirn für Glücksgefühle.

Der Stoffwechsel läuft die ganze Zeit auf Hochtouren, nach einer Stunde bindet Phosphorsäure die Stoffe Kalzium, Magnesium und Zink, die der Körper eigentlich zum Aufbau der Knochen benötigt und die in der Pubertät besonders wichtig sind. Nach einer Stunde wirkt das Koffein harntreibend. Mit dem Urin werden gleichzeitig Natrium, Elektrolyte und Wasser aus dem Körper gespült. Damit gehen wichtige Nährstoffe verloren, man wird wieder müde.

Energy Drinks alleine sind also schon nicht besonders gesund, akut gefährlich werden sie vor allem in Kombination mit Alkohol. Dabei spielt nicht nur die direkte Wirkung auf den Körper eine Rolle, sondern auch die Selbsteinschätzung während des Konsums. Aufgeputscht durch Koffein und Co. ist es schwieriger, abzuschätzen, welche Wirkung der Alkohol auf den Körper nimmt. So trinkt man mehr, und fährt im schlimmsten Fall danach noch Auto, da man sich dank Koffein "wach genug" fühlt.


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Redaktionelle Bearbeitung:
Erstellt am:

15. Oktober 2014

Stand der medizinischen Information:

15. Oktober 2014

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