Rein optisch gesehen mag es fast egal sein, wo sich ein bisschen Fett ansammelt. Schließlich sind wir über einen zu großen Po ebenso unglücklich wie über dicke Oberschenkel oder den berühmten Schwimmreifen um die Hüfte. Aus medizinischer Sicht ist es aber keineswegs irrelevant, wo genau sich Übergewicht bemerkbar macht. Denn hier unterscheidet man zwischen dem direkt unter der Haut liegenden, subkutanen und dem viszeralen Fett.
Letztgenannter Begriff bezeichnet das innere Fettgewebe und produziert deutlich mehr schädliche Hormone. Da der Anteil von viszeralem Fett beim Bauchfett besonders häufig ist, ist ein schlanker Unterleib medizinisch gesehen besonders wichtig. Liegt der Bauchumfang über 80cm bei Frauen bzw. 94cm bei Männern muss man von einem erhöhten Risiko für diverse Erkrankungen – unter anderem Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall – ausgehen.
All das ist Experten bereits länger bekannt, nun wurde aber eine weitere Gefahr des Bauchfetts identifiziert. Wie Forscher aus den USA belegen konnten, erhöht das viszerale Fett auch das Osteoporose-Risiko. Bislang waren Mediziner eigentlich davon ausgegangen, dass Übergewicht vor brüchigen Knochen schützt, das konnte nun definitiv widerlegt werden.
Ein klarer Zusammenhang zwischen Übergewicht und Osteoporose ist daraus aber nicht herauszulesen, das Risiko wird lediglich durch Bauchfett erhöht. Wer an Po, Hüfte oder Beine etwas "zu viel" hat, muss sich zumindest um die Gesundheit seiner Knochen keine zusätzlichen Sorgen machen. Ungeklärt ist übrigens noch, wie dieser Effekt zustande kommt. Das soll nun Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.