Mandeln laktieren nicht. Diese einfache Feststellung bringt in den USA die Bezeichnung von alternativen Milchprodukten momentan gehörig durcheinander. Denn aktuell wird zumindest darüber nachgedacht, Kokosmilch und Co. ihren Namen zu entziehen. Dies hat die U.S. Food and Drug Administration (FDA), also jene Behörde, die in den Staaten unter anderem für die Lebensmittelüberwachung zuständig ist, verlautbaren lassen.
Nach den FDA-Richtlinien dürften theoretisch nur jene Produkte als Milch bezeichnet werden, die von einem laktierenden (Milch gebenden) Tier gewonnen werden. Da dies bekanntermaßen weder Mandeln, noch Kokosnüsse oder Soja von sich behaupten können, sind Benennungen wie Mandelmilch eigentlich unhaltbar. Hintergrund dieser Detailversessenheit ist der Wunsch, Kunden eine verlässliche Orientierung zu geben.
Die Diskussion erinnert an die Aufregung um Analogkäse, der sich vor einigen Jahren auch in österreichische Supermarktregale schummelte. Prinzipiell sind solche Produkte erlaubt, für die Bezeichnung "Käse" gibt es aber konkrete Auflagen. Schließlich soll der Kunde auch Käse bekommen, wenn er Käse kauft. Beim aktuellen Streit stehen jedoch Industrieinteressen im Vordergrund, da wohl kaum ein Käufer Mandelmilch für Milch halten dürfte.