Einmal ausgereift, wird der Mini-Chip - er soll eine Größe von etwa 2x2 cm haben - mittels eines kleinen, örtlichen Eingriffs unter die Haut gesetzt. Sobald er dort platziert ist, soll er sich via Fernbedienung nach Belieben ein- und ausschalten lassen. Diese zukunftsträchtige Verhütungsmethode hebt sich durch zwei große Vorteile von den momentan verfügbaren Methoden ab: Erstens sollen Nebenwirkungen minimiert werden, da er in der Lage sein wird, immer exakt dieselbe Hormonmenge abzugeben und zweitens muss nicht mehr auf das tägliche Einnehmen der Pille geachtet werden.
Die Projektinitiatoren scheinen es ernst zu meinen. Zur Schaffung eines effizienten Forschungsumfeldes haben die Verantwortlichen eigens ein Unternehmen namens "MicroChips" gegründet. Ab 2016 sollen die ersten Tests an Menschen durchgeführt werden. Markteinführung ist für 2018 geplant.
Insidern zufolge soll die Idee von Bill Gates stammen. Besonders Frauen in Entwicklungsländern will er damit ein Stück Selbstbestimmung geben, da gängige Verhütungsmittel dort häufig nur schwer zu bekommen sind. Gates‘ Stiftung soll sich zudem mit 3,4 Millionen Euro am Projekt beteiligt haben.
Momentan ist eine Zulassung, laut der US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA, aufgrund von Datenschutzproblemen aber noch undenkbar. Und zwar deshalb, weil das Funksignal, mittels dem Chip und Fernsteuerung miteinander kommunizieren, derzeit noch unverschlüsselt ist.
Dieser Umstand lässt die Gefahr entstehen, das System - ohne dem Wissen der Chip-Trägerin - willkürlich ein- und auszuschalten. Eine Kontrolle über die eigene Fruchtbarkeit ist damit nicht mehr gegeben.