Oralsex: Gesund oder gefährlich?

Oralverkehr gesund oder ungesund
Oralsex kann bei wechselnden Sexualpartner:innen ein Risiko darstellen, hat aber auch Vorteile.
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Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Geschlechtsverkehr gesund für Körper und Geist ist. Ob Oralsex besonders schön oder aber gefährlich ist, hängt von einigen Faktoren ab.

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Oralsex ist beileibe kein Phänomen der Neuzeit, sondern eine seit Jahrhunderten gängige Praxis. Dennoch ist er in Zeiten von frei verfügbarer Pornographie präsenter denn je und hat in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Enttabuisierung erlebt.

  • Beim Oralsex unterscheidet man unter anderem zwischen Cunnilingus und Fellatio.
  • Mögliche Vorteile sind häufigere Orgasmen und eine Alternative zur Penetration bei bestehenden Potenzproblemen.
  • Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist auch beim Oralsex wichtig.
  • Ob das Risiko einer HPV-Infektion beim Oralsex erhöht ist, ist in der Forschung nicht abschließend geklärt.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen:

  • Cunnilingus: orale Stimulation der weiblichen Genitalien
  • Fellatio: orale Stimulation des männlichen Genitals
  • 69: gegenseitige orale Stimulation zweier Sexualpartner:innen
  • Anilingus ("Rimming"): orale Stimulation des Anus

Studien, die sich im Laufe der Jahre mit der Thematik Oralsex beschäftigt haben, konnten einige mögliche Vorteile eruieren:

  • häufigere Orgasmen: Vaginale Stimulation alleine sorgt bei vielen Frauen gar nicht oder nur sehr unregelmäßig zu einem Orgasmus. Daher können regelmäßiger Cunnilingus und dementsprechend häufigere Orgasmen die sexuelle Zufriedenheit stark verbessern.
  • längerer Sex: Die orale Stimulation der weiblichen Geschlechtsorgane verlängert in vielen Fällen auch die Dauer einer möglicherweise anschließenden Penetration. Insbesondere Männer, die das Gefühl haben, oft zu früh zum Orgasmus zu kommen, könnten davon profitieren.
  • Alternative bei Potenzproblemen: Impotenz ist kein Grund für Scham und gerade bei älteren Männern ein recht häufiges Phänomen. Die orale Stimulation der Partner:in ist eine gute Möglichkeit, um dennoch Intimität zu erleben.

Mögliche Nachteile von Oralsex sind insbesondere:

  • einseitige Befriedigung: Übt beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr die Frau eine Fellatio aus und bringt den Mann so zum Orgasmus, ist der Sex oft bereits vorbei bevor er begonnen hat. Männer empfinden unmittelbar nach einem Orgasmus oft starke Müdigkeit und die Lust geht rasch zurück. Ein anschließender weiblicher Orgasmus, durch Cunnlingus oder eine andere Stimulation, geschieht dann vergleichsweise selten. Bleibt in einer Beziehung die Befriedigung einer Partner:in regelmäßig auf der Strecke, kann dies die sexuelle Zufriedenheit stark beeinträchtigen.
  • Tendenz zu ungeschütztem Sex: Bei Sex im Rahmen eines One-Night-Stands oder wenn aus anderen Gründen unklar ist, ob die Sexualpartner:in eine sexuell übertragbare Krankheit hat, ist Safer Sex extrem wichtig. Viele denken dabei in erster Linie an Schutz bei der Penetration und unterschätzen bzw. vergessen schlichtweg die Infektionsgefahr beim Oralsex. Dabei sollte man auch hierbei ein Kondom bzw. beim Cunnilingus ein sogenanntes Lecktuch verwenden.
  • Risiko einer HPV-Infektion: Es gilt als erwiesen, dass der häufige Wechsel von Sexualpartner:innen ein wesentlicher HPV-Risikofaktor ist. Ob und inwiefern Oralsex dieses Risiko zusätzlich erhöht, ist in der Forschung umstritten. Fakt ist, dass eine HPV-Infektion in weiterer Folge zu Mundkrebs führen kann. Zum Schutz wird die HPV-Impfung empfohlen.

Bei auffälligen Veränderungen im Mund, insbesondere Flecken auf der Zunge, ist eine ärztliche Abklärung notwendig – ganz unabhängig von der zuletzt genutzten Sexualpraktik.


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Erstellt am:

2. Mai 2023

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