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Warum Schenken Freude macht

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Schenken macht froh - sollte es für den Beschenkten nicht so passen, ist es besser, bis zum klärenden Gespräch ein, zwei Tage zu warten. (Prostock-studio / Shutterstock.com)

Schenken macht glücklich - nicht nur zu Weihnachten. Es stärkt bestehende Beziehungen und baut neue auf. Das Wichtigste dabei: Es sollte die Vorlieben und Wünsche des Beschenkten wirklich treffen. 

Und das macht es oft schwer. Was braucht der andere? Womit hat er Freude? Mit einem gemeinsamen Urlaub, einem tollen Abendessen oder mit Selbstgemachtem? Teuer und protzig ist zumindest aus psychologischer Sicht unpassend, wenn der Beschenkte das Gefühl hat, dass das Präsent nur aus Verlegenheit besorgt wurde, ohne dass sich das Gegenüber wirklich Gedanken gemacht hat.

Einfühlungsvermögen gefragt

Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata, Leiter der klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie der MedUni Wien: "Wer ein liebloses, aber sehr teures Geschenk bekommt, ist natürlich dennoch enttäuscht." Dem weiblichen Geschlecht fällt es übrigens etwas leichter, das richtige Geschenk zu finden. "Frauen und Mädchen sind grundsätzlich mehr sozialisiert, sie schauen generell mehr auf das Ganze, ihre Trefferquote bei Geschenken ist daher etwas höher", erklärt Dr. Wancata. Andererseits glauben Männer, die von ihrer Partnerin ein falsches Geschenk bekommen, dass das schlechte Aussichten für die weitere Beziehung bedeutet. Frauen sind da etwas nachsichtiger.

 

Vielfach macht Schenken glücklicher als beschenkt zu werden, amerikanische Wissenschafter der University of British Columbia gehen aufgrund ihrer Studienergebnisse sogar einen Schritt weiter und zeigen auf: Geld steigert nur dann das psychische Wohlbefinden, wenn man es für Geschenke oder Spenden ausgibt.

Falsches Geschenk?

Sollte nun trotzdem mal ein Geschenk misslingen, ist es wichtig, auf den richtigen Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch zu warten. Besonders wenn der Beschenkte sein Missfallen bei einer persönlichen Geschenkübergabe deutlich machen möchte, so ist das keine gute Idee, wie der Sozialpsychiater deutlich macht: "Über den Fehlgriff nicht am Weihnachtsabend diskutieren, besser ein paar Tage vergehen lassen. Dann kann man immer noch gemeinsam - mit etwas Distanz - eine passende Lösung suchen“.

 

Wie Umfragen gezeigt haben, ist dieser Rat des Wiener Wissenschafters ganz im Sinne der meisten Österreicher, sie sind zumindest am Weihnachtsabend recht harmoniebedürftig: 2/3 lassen sich laut ihren Angaben die Enttäuschung über misslungene Geschenke zumindest nicht direkt am Heiligen Abend anmerken, 1/4 täuscht Freude vor.

 

Bleibt immer noch die Möglichkeit einige Tage später dezent nach der Rechnung zu fragen, um das Geschenk umzutauschen. "Nichtgefallen" ist rechtlich gesehen kein Grund für einen Umtausch, "zu klein" oder "zu groß" wird im Handel eher akzeptiert, die Rechnung sollte auf jeden Fall vorliegen.

AUTOR


Mag. Silvia Feffer-Holik


ERSTELLUNGSDATUM


23.12.2016