Bei kurzzeitigen Partnerschaften oder spontanen sexuellen Abenteuern verhüten die meisten Menschen mit Kondomen. In einer langfristigen Beziehung ist Verhütung aber sehr oft Frauensache, häufig wird die "Pille" verwendet. Warum aber sollte es diese hormonelle Methode nicht auch für Männer geben? Diese Frage stellen sich zahlreiche Wissenschafter, nun wurden entscheidende Fortschritte erzielt.
In einer neuen Studie beschreiben japanische Wissenschafter ihren eigentlich zufälligen Fund. Ursprüngliche Idee der Forschung war es nämlich, das in der Immunabwehr wichtige Protein Calcineurin zu erforschen. Dabei entdeckte man, dass es auch im Sperma ein Gen gibt, das dieses Protein produziert. Aus purer Neugier züchteten die Forscher Mäuse, bei denen genau dieses Gen inaktiv war. Obwohl bei der Spermienproduktion eigentlich nichts Unauffälliges zu erkennen war, blieb der Nachwuchs aus.
Bei einer genaueren Untersuchung wurde klar, dass die Spermien wegen einem gelähmten Geißel (Schwanz) nicht die Eileiter hinauf schwimmen und die Membran der Eizelle überwinden können. Naturgemäß wurde sofort überlegt, was das für den Menschen bedeuten könnte. Demnach gebe es noch einige Unklarheiten, denn das eingesetzte Medikament würde in der Humanmedizin das Immunsystem schwächen und prinzipiell halte die Wirkung nur für wenige Tage an. Die Herangehensweise, das Sperma-Calcineurin zu blockieren, könnte aber tatsächlich den Weg zur Pille für den Mann ebnen.