Frauenarzt: 6 unangenehme, aber wichtige Fragen

Frau bekommt bei ihrer Frauenärztin eine Ultraschalluntersuchung
Es ist nicht indiskret wenn Sie der Frauenarzt nach der Anzahl der Bettpartner fragt.
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Keine falsche Scham: Es gibt Dinge, die im Gespräch mit dem Frauenarzt (Gynäkologe) unangenehm sein können, für seine Beurteilung aber wichtig sind.

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Wie es um unser Lustempfinden steht oder wie viele Sexualpartner wir schon hatten, gibt Aufschluss über unseren Hormonhaushalt oder das optimale Verhütungsmittel. Der Gynäkologe stellt schon beim ersten Besuch "unangenehme" Fragen. Das macht er nicht aus persönlicher Neugierde, sondern aus medizinischer Notwendigkeit. Antworten Sie wahrheitsgemäß: Nur so kann er seinen Beruf richtig ausüben und Sie bestens behandeln und beraten. Wenn Ihnen eine Frage trotzdem komisch erscheint, bitten Sie ihn einfach um eine Erklärung: Als Profi wird er Ihnen ruhig und sachlich erklären, was hinter der Frage steckt.

Plötzlich ist das Lustempfinden schwächer (oder stärker). Das kann auf eine Veränderung im Hormonhaushalt hinweisen. Eine Schwangerschaft, eine beginnende Menopause (Wechseljahre) oder ein krankheitsbedingtes Hormonungleichgewicht können sich durch weniger bzw. mehr Lust äußern. Es muss auch kein tieferer Grund dahinterstecken: Ihr Frauenarzt fragt nur nach, um auf Nummer sicher zu gehen.

Sie finden es indiskret, wenn Ihr Frauenarzt nach der Anzahl Ihrer bisherigen Sexualpartner fragt? Ist es nicht. Es geht nicht darum, Sie als prüde oder sexuell ausschweifend einzuordnen. Wenn Sie viele verschiedene Sexualpartner hatten, rät Ihr Arzt vielleicht zu einer Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV oder Syphilis. Außerdem kann er so die beste Verhütungsmethode für Sie wählen: Wer sich häufig für One-Night-Stands entscheidet, sollte z.B. unbedingt Kondome verwenden. Eine (Hormon-)Spirale hingegen ist besonders Menschen in langfristigen Partnerschaften geeignet.

"Haben Sie schon einmal eine Abtreibung vornehmen lassen?" Bei dieser Frage geht es nicht um ein moralisches Urteil. Ein Schwangerschaftsabbruch gilt generell als ungefährlicher Eingriff, aber selten kann es doch zu Komplikationen wie einer Infektion oder Blutung kommen. Darüber sollte Ihr Arzt informiert sein. Wenn Sie jetzt schwanger werden möchten, aber Schwierigkeiten dabei haben, ist es wichtig zu wissen, dass Sie bereits ein Mal (oder mehrmals) schwanger waren. Das liefert dem Frauenarzt wichtige Hinweise für weitere Untersuchungen.

Wenn sie regelmäßig Alkohol, Zigaretten oder (illegale) Drogen konsumieren, sollte Ihr Frauenarzt darüber informiert sein. Rauchen erhöht das Risiko auf eine Thrombose, weshalb die Anti-Baby-Pille in diesem Fall nicht das optimale Verhütungsmittel ist. Bei einer Schwangerschaft ist es wichtig, von bestehenden Süchten der Mutter zu wissen – nur so kann Ihr Arzt die Schwangerschaft optimal begleiten und Sie angemessen beraten.

Sie sind schwanger? Wenn Ihr Partner (vielleicht) nicht der biologische Vater des Babys ist, sollte Ihr Gynäkologe darüber informiert sein. Wenn er von der Blutgruppe und der genetischen Vorbelastung eines Mannes ausgeht, der gar nicht der Vater ist, ordnet er vielleicht unnötige oder falsche Tests an. Übrigens: Ihr Arzt unterliegt der Schweigepflicht. Wenn Sie für sich behalten möchten, wer der biologische Vater ist, können Sie ihm das unter vier Augen anvertrauen. Das darf er niemandem verraten.

Wenn Sie selten oder nie einen Orgasmus erreichen, sollten Sie gar nicht erst warten, bis Sie Ihr Gynäkologe danach fragt. Sprechen Sie dieses Thema an! Möglicherweise steckt ein körperliches oder psychisches Problem dahinter, das sich leicht beheben lässt. Ihr Frauenarzt kann Untersuchungen anstellen oder Sie an die richtigen Experten überweisen.


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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

12. August 2022

Erstellt am:

21. März 2017

Stand der medizinischen Information:

12. August 2022

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