Zu dieser Schlussfolgerung kamen die Wissenschafter in einem Experiment mit 7 Frauen, die regelmäßig während ihres Orgasmus ejakulieren. Für die Wissenschaft "mussten" sie sich selbst oder mit Hilfe eines Partners sexuell befriedigen. Untersucht wurde via biochemischen Analyse das Sekret, das während des Sex abgegeben wurde. Die inneren weiblichen Organe wurden mit einem Ultraschall-Gerät beobachtet. Das Ergebnis: Nach der Ejakulation war die Blase nicht mehr mit Urin gefüllt.
Bisherige Studien konnten nicht zweifelsfrei klären, woher das Ejakulat während des weiblichen Orgasmus überhaupt kommt. Denkbar ist eine Absonderung aus Drüsen, die sich um die Harnröhre befinden, und anatomisch der männlichen Prostata ähnlich sind. Nachgewiesen wurde das aber nicht vollständig. Die Forscher aus Frankreich sind sich nun sicher: Frauen, die ejakulieren, geben die Flüssigkeit über die Harnblase ab. Urin ist demnach er Hauptbestandteil des Ejakulats. Minimale andere Inhaltsstoffe entsprechen denen, die bei auch sexueller Erregung die Vagina befeuchten.
Obwohl die Sexualforschung insgesamt nur wenige Fragen offen lässt, gibt es erstaunlich viel Nicht- und Halb-Wissen um die weibliche Ejakulation. Woran liegt das? Buben vor der Geschlechtsreife können einen "trockenen Orgasmus" erleben, doch bei gesunden erwachsenen Männern geht ein Orgasmus stets mit einer Ejakulation einher. Bei Frauen ist das jedoch nicht immer der Fall, und viele schämen sich – zu Unrecht – für diese Ausprägung ihrer Sexualität. Dadurch wird dieses Thema nach wie vor tabuisiert.
Zudem ist bei Frauen das Ejakulieren nicht für die Fortpflanzung von Bedeutung, bei Männern aber schon, da hier schließlich Sperma abgegeben wird. Vielleicht wurde bisher auch deshalb diese Forschung als weniger wichtig angesehen, da Frauen sowohl mit, als auch ohne Ejakulation einen Orgasmus erleben und Kinder bekommen können.