Über die männliche Samenflüssigkeit kursieren etliche Mythen. So wird behauptet, dass eine größere Sperma-Menge die Chance einer Befruchtung erhöhe oder dass ältere Männer eine schlechtere Samenqualität aufweisen. Was Sie alles über Sperma wissen müssen, was für Inhaltsstoffe es hat und ob das Ejakulat tatsächlich gegen Depressionen bei Frauen wirkt, beantworten folgende Auseinandersetzungen mit dem Lebensspender Sperma.
Falsch! Es gibt keine langsamen Spermien. Nach neuen Erkenntnissen der Sexualforschung variieren die Spermien ihre "Schwimmstile". Sie können so bestimmen, wohin sie schwimmen. Durch Gruppenschwimmen können Spermien ihre Geschwindigkeit vervielfachen.
Falsch! Sperma besteht zum Großteil aus Wasser (etwa 95 %) und ist lediglich leicht salz- und proteinhaltig. Ansonsten enthält es eine Reihe von Hormonen, wie z.B. Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, die Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin sowie verschiedene Östrogene und Pheromone (Geruchsstoffe). Durch Dopamin, Oxytocin und Noradrenalin hat Sperma angeblich eine antidepressive Wirkung auf die Frau, solange nicht mit Kondom verhütet wird.
Stimmt! Die Eizellen der Frau tragen nur x-Chromosomen (also weibliche) in sich, während im männlichen Sperma sowohl x- als auch y-Chromosomen (weibliche und männliche) enthalten sind. Ein Teil der Spermien ist mit x-, der andere Teil mit y-Chromosomen beladen. Je nachdem, welches Spermium den Weg zu Eizelle erreicht, entsteht ein Mädchen (xx) oder ein Bub (xy).
Falsch! In der Vagina überleben Spermien 8 Stunden, ist es einmal in die Gebärmutter gelangt, sogar 4 bis 5 Tage. Im Badewasser ist es für Spermien nicht gut schwimmen – sie sterben sofort. An der Luft überleben Spermien mehrere Stunden und zwar so lange, wie sie von der schützenden Samenflüssigkeit umgeben sind. Wird Sperma verrieben oder z.B. von der Haut mit einem Tuch abgewischt, ist es nach wenigen Sekunden nicht mehr befruchtungsfähig.
Stimmt! Laut Studien wird die Spermienqualität mit dem Alter des Mannes vermindert. Vor allem ab 50 haben Männer immer mehr fehlerhafte Samenzellen, die zu einer Eizellenbefruchtung nicht mehr fähig sind. Das Zeugen von Kindern im Alter wird so erschwert.
Falsch! Die Menge des Ejakulats hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Es kommt auf die Qualität und die Spermienanzahl an, ob es zu einer Schwangerschaft kommt oder nicht.