Sexuelle Unlust kann viele Ursachen haben: sie können körperlich, psychisch oder sozial bedingt sein. Bestimmte Erkrankungen oder ein hormonelles Ungleichgewicht können sich negativ auf das Lustempfinden auswirken. "Bei einem Großteil der betroffenen Frauen liegen die Ursachen eher im nichtorganischen Bereich", weiß Dr. Elia Bragagna, Leiterin der Akademie für Sexuelle Gesundheit. gesund. hat die häufigsten 5 Ursachen zusammengefasst, warum Frauen zeitweise schon beim Gedanken an Sex genervt sind:
Beim Großteil der Frauen liegt die Ursache nicht im Körper, sondern an einer mangelnden Kommunikation mit dem Partner. Oftmals haben Frauen nie gelernt, mit dem Partner über sexuelle Bedürfnisse zu sprechen oder der Wunsch danach rückt durch den Alltag in den Hintergrund. Eine gute Gesprächsbasis mit dem Partner ist für die Sexualität wichtig, da sie Vertrautheit schafft.
Hormone haben einen großen Einfluss auf das weibliche Lustempfinden. Dafür müssen viele verschiedene Hormone zusammenspielen. So sind es nicht nur die Sexualhormone wie Testosteron und Östrogen, sondern auch die Hormone der Schilddrüse, die wesentlich zur Sexualität beisteuern. Auch das Stresshormon Cortisol spielt eine entscheidende Rolle für das Lustempfinden und kann dieses negativ beeinflussen.
Job, Kinder, Partnerschaft und soziale Verpflichtungen – der Alltagsstress ist oft so groß, dass vielen im wahrsten Sinne des Wortes die Lust vergeht. Bei Frauen hat vor allem das Gehirn die Kontrolle über die Erregungsbildung. Stress und Sorgen sind deshalb gerade beim weiblichen Geschlecht ein sehr großer Lustkiller. Umso wichtiger ist es deshalb, regelmäßig Zeit für Entspannung zu finden um den Stress zu reduzieren und so Platz für Intimität zu schaffen.
Auch psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen sind laut Experten auf dem Vormarsch, besonders bei Frauen. Solche Beeinträchtigungen wirken sich häufig negativ auf die Sexualität aus, da sind sich Forscher einig. Depressionen gehören sogar zu den Hauptgründen, warum Frauen die Lust verlässt. Aber auch depressive Verstimmungen reichen aus, um das sexuelle Interesse zumindest vorübergehend zu dämpfen.
Auch der Beziehungsalltag verändert zweifellos die Sexualität. Eine übermäßige Vertrautheit kann die Lust, vor allem in einer längeren Beziehung, dämpfen. Schnell kann es passieren, dass sich beide Partner etwas zu wohl fühlen, und der Alltag Einzug hält. Darunter leidet dann natürlich die Lust. Den Partner nicht als selbstverständlich zu sehen, kann hier ein entscheidender Erfolgsfaktor sein.
Veränderungen im Hormonstatus müssen meist behandelt werden. Dies ist zum Beispiel bei der Schilddrüse der Fall. Liegt die Ursache auf psychischer Ebene, kann hier gezielt mit Psychotherapie oder Familientherapie behandelt werden. Meist ist jedoch die sexuelle Unlust ein Begleitsymptom und kehrt von selbst wieder zurück, wenn die zugrundeliegende Erkrankung – wie etwa Depression – behandelt wird.
Ist das mangelnde sexuelle Interesse auf Stress zurückzuführen, kann das Erlernen von Entspannungsübungen und die Integration von bestimmten Techniken in den Alltag, wie etwa Meditation, Abhilfe schaffen. Auch pflanzliche Präparate, wie etwa die in Mittelamerika ansässige Pflanze Damiana, können die Lust positiv beeinflussen. Entsprechende Extrakte sind in der Apotheke erhältlich und sollen eine luststeigernde (aphrodisierende) Wirkung besitzen.