Manch eine Person finden wir zwar äußerlich attraktiv, aber charakterlich weniger interessant. Auf der anderen Seite treffen wir immer wieder Menschen, bei denen es sich genau anders herum verhält. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es für dieses Problem nun eine Lösung: Falls wir jemanden rein menschlich als potenziellen Partner sehen, brauchen wir lediglich Geduld zu haben. Denn laut neuen Erkenntnissen verändert sich die gefühlte Attraktivität eines Menschen, wenn wir ihn länger kennen.
Auf einer Universität im US-amerikanischen Austin wurde unlängst eine interessante Studie durchgeführt. Dabei mussten Studenten genau zweimal die Attraktivität ihrer Kollegen beurteilen. Eine Bewertung fand zu Beginn des Semesters statt, die zweite folgte 3 Monate später. Während sich die Teilnehmer bei der ersten Umfrage noch sehr einig waren, gingen die Ergebnisse beim zweiten Test weit auseinander. Manche Studenten wurden dann als attraktiver eingeschätzt, während andere schlechter beurteilt wurden.
Diese klare Veränderung ist aber nicht auf eine tatsächliche körperliche Veränderung, sondern auf psychologische Aspekte zurückzuführen. In den drei Monaten zwischen den beiden Umfragen lernten sich die Studenten gegenseitig besser kennen. Wenn man mit einem Menschen über längere Zeit zu tun hat, beeinflusst dessen Charakter auch wie attraktiv wir jemanden finden. Damit erklären die Forscher übrigens auch ein anderes Phänomen, das sie durch die Studie entdeckten.
Demnach sind bei Paaren, die schon bald nach dem Kennenlernen zusammen kommen, die Partner meistens ungefähr gleich attraktiv. Wenn sich Personen bereits länger bekannt sind, bevor sie eine Beziehung eingehen, gibt es hingegen oft einen Unterschied in der äußerlichen Schönheit. Das deckt sich mit dem Ergebnis einer älteren Studie: Mehr als ein Drittel aller Menschen hat sich bereits einmal in jemanden verliebt, der zunächst als unattraktiv eingestuft wurde.