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Wie oft sollte man duschen?

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Für alle, denen Duschen weniger Spaß macht: Es muss nicht täglich sein. (Africa Studio / Shutterstock.com)

Wenngleich die tägliche Dusche in vielen Ländern absoluter Standard ist, ist sie aus medizinischer Sicht nicht unbedingt notwendig.

Ob man sich lieber morgens unter die erfrischende Brause stellt oder doch eher abends den Tag mit einer warmen Dusche beschließen möchte, gleicht für viele einer Glaubensfrage. In einer Hinsicht sind sich die meisten Menschen in weiten Teilen der Welt allerdings einig: Duschen, so gebührt der Anstand, sollte man sich täglich. Reinigendes Wasser bietet prinzipiell nicht nur für den sozialen Status, sondern auch für den eigenen Körper Vorteile.

 

Insbesondere Bäder können uns aufpeppen. Sie stärken das Immunsystem, lindern gegebenenfalls Muskelschmerzen, verbessern die Durchblutung und erleichtern uns die Atmung. Wenngleich in leicht abgeschwächter Form kommen ebendiese Vorteile auch beim Duschen zum Tragen. Dazu kommt das schlicht notwendige Reinigen der Haut, die von Bakterien befreit werden muss, welche andernfalls zu Irritationen führen würden.

Tägliche Dusche nur selten notwendig

Und dennoch: Aus rein gesundheitlicher Perspektive ist die tägliche Routine oftmals unsinnig. Für einen medizinisch relevanten Hygienestandard reichen im Normalfall sogar ein oder zwei gründliche Duschen pro Woche aus. Ob man sich das Dasein als Duschmuffel leisten darf, hängt allerdings auch von individuell unterschiedlichen Faktoren ab.

 

Bei einigen Berufssparten ist es natürlich sehr wohl sinnvoll, sich täglich unter die Brause zu stellen. Dies trifft insbesondere auf jene Tätigkeiten zu, bei denen eine höhere Chance besteht, mit schädlichen Stoffen in Berührung zu kommen. Dazu zählen unter anderem:

 

  • Schädlingsbekämpfer
  • Müllentsorger
  • Hausmeister
  • Berufe mit Tieren (z.B. Bauer, Fleischer, Tierpfleger)

Kann man zu oft duschen?

Über all dem steht aber ohnehin der soziale Faktor. Wer sich nicht einigermaßen regelmäßig duscht oder anderswie für einen angenehmen Körpergeruch sorgt, wird wohl früher oder später mit gesellschaftlichen Konsequenzen zu rechnen haben. Insofern regelt sich die vermeintliche Gefahr des Duschmangels bei den meisten Menschen von selbst. Umso mehr stellt sich die gegensätzliche Frage: Kann man auch zu oft duschen?

 

Prinzipiell ist dies mit Ja zu beantworten, wenngleich die Folgen im Regelfall nicht allzu drastisch ausfallen dürften. Da uns das Duschen von Bakterien befreien soll, werden naturgemäß auch solche angegriffen, die eigentlich Schutz vor Infektionen bieten. Wer zu häufig Shampoo und Seife verwendet, droht außerdem, Haut bzw. Haare auszutrocknen.

 

Ein tatsächliches Risiko, sich durch zu viel Duschen einem Gesundheitsrisiko auszusetzen, besteht aber nur in den allerwenigsten Fällen. Denkbar sind etwa Irritationen beim Vorliegen einer Hautkrankheit, insbesondere falls der Betroffene unpassende Seife verwendet. Einen größeren Schaden als beim Menschen richten Duschexzesse wohl bei der Umwelt an. Dank Shampoo und Gel gelangen auch Stoffe ins Grundwasser, die dort wenig verloren haben.

AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


13.03.2019