Konventionelle Kosmetik verwendet viele Inhaltsstoffe, deren Wirkung auf den Körper nicht genügend untersucht und möglicherweise schädlich ist. Die EU wird in Zukunft Inhaltsstoffe von Kosmetika verstärkt regulieren - ab April 2015 dürfen weniger Konservierungsstoffe (Parabene) verwendet werden. Apps wie z.B. ToxFox verschaffen schnell einen Überblick über die verschiedenen Bestandteile in Kosmetika. Viele Menschen entscheiden sich dennoch, auf Naturkosmetik umzusteigen, um ihrer Haut etwas Gutes zu tun. Mit diesen 9 Tipps erfahren Sie, was Sie bei dem Kauf von Naturkosmetik wissen sollten und wie man auch bei geringem Budget seine Haut verwöhnen kann.
Da Naturkosmetik sich gut verkauft, vermarkten viele Firmen ihre Produkte als dementsprechend, ohne näher zu definieren, was das bedeutet. Oft bedeutet "natürlich" nur, dass ein bestimmter Anteil des Produkts aus pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht. Da schon geringe Mengen chemischer Wirkstoffe schädlich sein können, bringt es aber wenig, wenn die etwa 95 % der Lotion natürlich sind, der Rest aber dem Körper schadet. Details und Gütesiegel sind daher wichtig.
Dass Produkte auf Pflanzenbasis sind, bedeutet nicht, dass diese Pflanzen biologisch angebaut wurden. Umgekehrt können Produkte aber biologisch sein, die nicht-pflanzliche Bestandteile haben. Wer Bio-Kosmetika verwenden möchte, sollte daher auf zertifiziert ökologische Anbaumethoden der Inhaltsstoffe achten. Diese sind danke Bio-Siegel zum Glück auf einen Blick erkennbar.
Manche Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, wünschen sich auch Kosmetika, die frei von tierischen Inhaltsstoffen sind. Naturkosmetik bedeutet aber nicht notwendigerweise vegan! Honig und Milch etwa sind häufig in natürlicher Kosmetik zu finden. Wer vegane Schönheitsprodukte kaufen möchte, sollte auf entsprechende Zertifikate achten. Und: Vegan bedeutet nicht tierversuchsfrei, da auch vegane Produkte an Tieren getestet werden.
Bekannte und viel beworbene Naturkosmetik-Marken versprechen ein Plus an Schönheit und Jugend, das sie oft nicht halten können. Bei teuren Kosmetikprodukten bekannter Marken erklärt sich der hohe Preis oft durch enorme Werbeausgaben, nicht besondere Inhaltsstoffe. Wer drauf achtet, was Kosmetika wirklich können und auf viel beworbene Produkte verzichtet, bekommt mehr für sein Geld.
Wer sich keine Naturkosmetik leisten kann oder will, kann trotzdem durch gezielte Kaufentscheidungen seiner Haut etwas Gutes tun. So können Produkte mit Inhaltsstoffen gewählt werden, die zwar nicht natürlich oder biologisch sind, aber trotzdem den Körper nicht belasten. So können z.B. Parabene (Koservierungsstoffe) vermieden werden.
Besonders hormonell wirksame Stoffe, die die körpereigene Hormonbalance durcheinander bringen können, sollten großteils gemieden werden. Mit Apps wie ToxFox kann der Barcode eines Produktes gescannt werden, um es noch vor dem Kauf auf schädliche Inhaltsstoffe wie Propylparaben, Butylparaben oder Methylchloroisothiazolinon zu überprüfen.
Menschen mit sensibler Haut, wie etwa bei atopischem Ekzem (Neurodermitis), greifen oft zu Naturkosmetik in der Hoffnung, diese besser zu vertragen. Oft ist (richtige) Naturkosmetik tatsächlich mild zu sensibler Haut. Ein Schutz vor allergischen Reaktionen ist Naturkosmetik aber bei Weitem nicht. Viele Menschen sind auch auf natürliche Pflanzenbestandteile allergisch - z.B. Pollenallergien. Deshalb gibt es auch Allergiker, die herkömmliche Kosmetika sogar besser vertragen als Naturkosmetika. Die individuellen Unterschiede sind hier sehr groß, und ein Allergietest sowie ein Achten auf den eigenen Körper hilft, die richtigen Produkte zu finden.
Nicht jedes einzelne Produkt im Badezimmerschrank muss natürlichen Ursprungs sein. Man kann seinem Körper schon Gutes tun, in dem die wichtigsten Produkte auf natürlicher Basis gekauft werden. Produkte, die auf dem Körper bleiben, wirken besonders lange. Natürliche Cremes helfen also mehr als etwa ein Duschgel. Da großflächig aufgetragene Cremes mehr Körperzellen erreichen, sollte hier angesetzt werden. Mit einer natürlichen Bodylotion ist schon viel erreicht. Weil die Zellen der Kopfhaut sich in der Dusche öffnen und besonders durchlässig sind, ist auch ein natürliches Shampoo empfehlenswert.