Trockene Nase

Frau verwendet einen Nasenspray
Eine trockene Nasenschleimhaut verursacht Jucken und Brennen in der Nase.
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Wenn es in der Nase juckt und brennt oder sie vielleicht sogar blutet, dann liegt das häufig an einer trockenen Nasenschleimhaut. Auslöser dafür kann bereits ein Schnupfen sein. 

Medizinische Expertise

Andreas Temmel

Dr. Andreas Temmel

Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Brunnergasse 1-9/4/4, 2380 Perchtoldsdorf
www.hno-ordination.at
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Aber auch Diabetes, Bluthochdruck senkende Medikamente oder eine Chemotherapie sind mögliche Ursachen. Ein Blick ins Naseninnere mithilfe der Nasenspiegelung liefert der Ärzt:in wichtige Informationen u.a. über die Beschaffenheit der Schleimhaut. Abhängig vom Grad der Trockenheit werden kochsalzhaltige Nasensprays oder Nasenspülungen, pflegende Nasensprays bzw. -tropfen oder auch Nasensalben verordnet.

  • Eine trockene Nasenschleimhaut kann Jucken, Brennen und Nasenbluten auslösen.
  • Mögliche Ursachen einer trockenen Nase reichen von einem herkömmlichen Schnupfen bis hin zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes.
  • Die Diagnose erfolgt bei der HNO-Ärzt:in anhand einer Nasenspiegelung.
  • Eine Kochsalz-Watteeinlage ist meistens die erste Sofortmaßnahme.
  • Langfristig helfen Nasensprays aus der Apotheke oder als Hausmittel Olivenöl.
Art Trockenheit
Beschreibung trockene Nasenschleimhaut
Symptome juckende und brennende Nase, Nasenbluten
Ursachen Schnupfen, blutdrucksenkende Medikamente, Diabetes
Diagnose Nasenendoskopie
Therapie Kochsalzlösung, Nasenspray

Erwachsene sind von einer trockenen Nase häufiger als Kinder betroffen. Vermutlich weil sich die kindliche Nasenschleimhaut besser regeneriert. Unter den Erwachsenen weisen Frauen häufiger eine trockene Nase auf als Männer, dies dürfte mit der Änderung der Hormone (Wechsel) in Zusammenhang stehen.

Die Ursachen einer trockenen Nase sind vielfältig:

  • Schnupfen: Schon durch einen Schnupfen kann sich – vor allem in den ersten Tagen – ein ausgeprägtes Trockenheitsgefühl in der Nase bemerkbar machen.
  • Nasenscheidewandverkrümmung: Anatomische Ursachen, wie eine starke Nasenscheidewandverkrümmung, verursachen Turbulenzen in der Nasenhaupthöhle und können so die Nase an manchen Stellen austrocknen. Oft ist eine Nasenscheidewandoperation nötig, allerdings kann diese auch zu einer Trockenheit führen.
  • Vorsicht bei der Anwendung von Kortison haltigen Nasensprays: Sie kommen oft bei Nasenpolypen oder einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz. Werden diese jedoch über einen längeren Zeitraum regelmäßig verabreicht, trocknen sie die Nasenschleimhäute aus.
  • Arzneimittel, Psychopharmaka: Darüber hinaus spielen Bluthochdruck senkende Arzneimittel und die Einnahme von Psychopharmaka eine wichtige Rolle. Auch sie können zu einer trockenen Nase führen.
  • Hormonelle Fuktionsstörungen wie eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse, Diabetes oder die Änderung in den Wechseljahren haben ebenfalls einen Einfluss auf die Feuchtigkeit der Schleimhäute. 
  • Weitere mögliche Ursachen: Chemotherapie oder Autoimmunerkrankung.

Ein direkter Zusammenhang zwischen trockener Raumluft (z.B. während der Heizphasen im Winter) und einer trockenen Nase wird vermutet, allerdings gibt es keine exakte Angabe wieviel Prozent Luftfeuchtigkeit für den Menschen ideal sind.

Allergien gelten nicht als Ursache für dieses Problem. Sie bewirken nämlich kein Trockenheitsgefühl, sondern das Gegenteil: Aufgrund einer entzündlichen Reaktion der Schleimhaut führen sie zu einer feuchten Nase.

Ist die Nase trocken, äußert sich dies z.B. durch folgende Symptome:

  • Trockenheit – nicht nur in Nase, sondern auch in Mund und Rachen
  • Jucken und Brennen in der Nase
  • Niesreiz
  • Erschwerte Nasenatmung
  • Schwellung der Nase
  • Gefühl einer verstopften Nase
  • Sekret- und Krustenbildung in der Nase
  • Nasenbluten
  • Hautrötungen in und an der Nase

Ist Trockenheit in der Nase kurzfristig vorhanden und verschwindet sie schon nach kurzer Zeit von alleine wieder (z.B. wenn die Erkältung vorüber ist), ist kein Arztbesuch notwendig. Nimmt diese hingegen zu, und treten unangenehme Beschwerden, wie etwa Juckreiz oder Nasenbluten auf, sollten die genauen Ursachen ärztlich abgeklärt werden.

Mittels Nasenendoskopie (Nasenspiegelung, Rhinoskopie) untersucht die HNO-Ärzt:in zunächst das Naseninnere. Ist die Oberfläche der Nasenschleimhaut matt oder werden auf ihr kleine Risse und Blutungen entdeckt, liegt eine trockene Nase vor.

Als Erstmaßnahme gibt die Ärzt:in der Betroffen:en eine Kochsalz-Watteeinlage für etwa 30 Sekunden in die Nasenlöcher. Bessern sich dadurch die Symptome, ist es empfehlenswert, die Nase zu Hause regelmäßig mit Kochsalzlösungen zu spülen.

Bei einer trockenen Nase ist der Gang zur Ärzt:in nicht immer notwendig.

  • Oft schafft schon Olivenöl Abhilfe: Ein paar Tropfen davon in die Nase geträufelt mildern das vorhandene Trockenheitsgefühl.
  • Auch spezielle feuchtigkeitsspendende Sprays aus der Apotheke bzw. regelmäßiges Spülen der Nase mit Kochsalzlösungen können auftretende Beschwerden lindern.

Hält das Trockenheitsgefühl in der Nase dennoch an, kann es passieren, dass dort kleine Äderchen aufplatzen und Nasenbluten einsetzt. Dann sollten Sie am besten eine Ärzt:in aufsuchen.

  • Hilfreich sind schleimhautbefeuchtende Medikamente, wie z.B. pflegende Nasensprays bzw. -tropfen, Salben und manchmal ist auch die Änderung von Dauermedikationen notwendig. Eine lokale Therapie wirkt allerdings nur bei häufiger Nutzung, da andernfalls die Schleimhaut rasch wieder austrocknet.

Konkrete vorbeugende Maßnahmen gegen eine trockene Nase gibt es nicht.

  • HNO-Ärzte im Netz/ Tipps zur richtigen Nasenpflege (04.05.2020)
  • Interview mit Univ.-Prof. Dr. Andreas Temmel Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Wahlarzt
  • HNO, T. Lenarz; H.-G. Boenninghaus, Springer Verlag, 14. Auflage, Berlin, 2012
  • Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, R. Probst et. al., Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, Stuttgart, 2008

Autor:in:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

22. Februar 2024

Erstellt am:

28. September 2015

Stand der medizinischen Information:

4. Mai 2020

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