Bewusst Entscheidungen treffen

Frau im Büro geht nach Entscheidung mit Kaffee in der Hand
Wer bewusst Entscheidungen trifft, geht meist zufriedener durchs Leben.
© puhhha / Shutterstock.com
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Viele teils wichtige Entscheidungen treffen Menschen, ohne wirklich darüber nachzudenken. Dabei wäre eine bewusste Reflexion oft sehr wichtig.

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Gehören Sie zu den glücklichen 20 % der Menschen, die oft begeistert sind von ihrem eigenen Leben? Sie genießen Ihre Zeit und wissen, was Ihnen gut tut? Sie achten auf Ihre Bedürfnisse und Träume und gehen wertschätzend mit anderen um? Sie gestalten Ihr Leben so, dass Sie es gerne leben und sind mutig, Entscheidungen zu treffen, wenn die Zeit dafür reif ist? Gratuliere! Falls Sie zu den restlichen 80 % gehören, finden Sie hier wertvolle Anregungen um mit wenig Zeitaufwand, aber einem bewussten Perspektivenwechsel Ihr Leben so zu gestalten, dass auch Sie sich wohler fühlen werden.

Unglaublich viele Informationen prasseln den ganzen Tag auf uns ein, täglich stehen unzählige Entscheidungen an. Den Großteil dieser Entscheidungen treffen wir völlig unbewusst – ohne nachzudenken. Das ist ein bisschen wie Autofahren – einmal gelernt, denken wir nicht mehr nach, sondern agieren "vollautomatisch". Meist reagiert unser Unterbewusstsein aus unseren Erfahrungen und Prägungen, unseren Stärken und Ängsten, Mustern und Vorlieben heraus. Wir leben außerdem in einer Zeit, in der wir uns alle Freiheiten offen lassen wollen, was übrigens extrem anstrengend ist. Oft fehlt uns die bewusste Entscheidung zum Ja! Es braucht nur wenig Zeit, aber ein bisschen Mut, um ein merklich bewussteres, zufriedeneres und dadurch auch ein gesünderes Leben zu führen!

Wissen Sie, dass tatsächlich nur 20 % aller Menschen in unserem Kulturkreis im Alltag kurze Momente der Begeisterung erleben? Tage und Wochen lassen wir verstreichen und leben oft von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub. Der reale Alltag, der den Großteil unseres Lebens ausmacht, den "biegen wir schon irgendwie runter". Ja, wir lassen ihn quasi über uns ergehen, fühlen uns oft getrieben oder gefangen oder haben zu oft das Gefühl, "ich kann ja eh nichts ändern!"

Vieles verschieben wir auch auf später:

  • wenn die Kinder groß sind,
  • wenn ein wichtiges Projekt abgeschlossen ist
  • wenn der "richtige" Partner gefunden ist
  • wenn ein neuer Job gefunden ist
  • wenn endlich wieder Wochenende oder Urlaub ist
  • wenn dann die Zeit der Pension kommt...

Wir tun fast so, als ob unser Leben die Generalprobe wäre und dann irgendwann später das richtige Leben beginnt. Wissen Sie, was leider allzu oft Tatsache ist? Wenn es dann endlich soweit ist, dass der heißersehnte Zustand eintrifft, dann haben wir keine Energie mehr, das zu tun, wovon wir geträumt haben. Es kostet nämlich viel mehr Energie und Kraft, sich unpassenden Umständen zu beugen und sie zu ertragen, als Entscheidungen zu treffen und dadurch den eigenen Weg zu gehen.

Entscheidungen zu treffen, erfordert allerdings auch ein bisschen Mut. Die gute Nachricht: auch Mut lässt sich stärken. Beginnen Sie mit kleinen Schritten. Sie werden überrascht sein, wie viel eine kleine Entscheidung bewirken kann. Probieren Sie es aus, entscheiden Sie sich z.B. eine Station zu Fuß zu gehen. Achten Sie auf neue Eindrücke, was gibt es zu entdecken? Einen neuen Bäcker? Einen schönen Baum? Eine Gasse, in der Sie noch nie zuvor waren, aber unzählige Male vorbeigelaufen sind? Lächeln Sie einen fremden Menschen an, oder gehen Sie zu Hause ein paar Minuten rückwärts. Oder gehen Sie mit geschlossenen Augen durch die Wohnung. Mit kleinen Veränderungen der Perspektive werden unsere Wahrnehmung und unser Gehirn angeregt und andere Sinne geschärft. Wir werden dadurch mutiger, weil uns neue Eindrücke selbstverständlicher werden, und wir selbst unsere gewohnten Grenzen erweitern.

Wenn wir Verantwortung für unser Leben übernehmen und nicht mehr denken, dass die anderen für das eigene Glück verantwortlich sind, haben wir viel mehr Spielräume und Möglichkeiten! Und vor allem auch Entscheidungsmöglichkeiten. Natürlich lassen sich manche Umstände nicht ändern. Sie und ich haben unsere privaten wie beruflichen Verpflichtungen. Aber Sie und ich können jederzeit entscheiden, WIE wir mit unserer Zeit und unserem Leben umgehen. Ist das Gassigehen mit dem Hund nervig oder genieße ich es (meistens), bei jedem Wetter an der frischen Luft zu sein?

  • Heute leben Sie das Leben, für das Sie sich (un-)bewusst entschieden haben.
  • Dieses Leben ist Ihres und es gibt jeden Tag genau einmal in diesem Leben für Sie.
  • Sie selbst dürfen Ihr eigenes Leben gestalten und dafür sorgen, dass es Ihnen gut geht.
  • Ihre Lieben dürfen das selbst für ihr eigenes Leben machen – Sie können nur Impulse geben und anregen oder bei Kindern Wegbegleiter sein.
  • Sie gewinnen unfassbar viel Energie, wenn Sie sich nicht mehr mit Themen aufhalten, die Sie nicht selbst entscheiden können oder auf die sie keinen direkten Einfluss haben.

Unsere bisherigen Erfahrungen und Glaubenssätze filtern automatisch wie wir die Welt erleben. Und so gestalten sich auch unsere Erwartungen, die sich dann auch erfüllen. Das sind unzählige unbewusste Entscheidungen, die wir treffen. Immerhin – wir wissen oft ganz genau, was wir nicht wollen. Das ist gut so. Solange wir uns aber nur daran orientieren, sind wir nicht frei zu erkennen, WAS wir wirklich wollen. Der nächste Schritt ist, herauszufinden, wofür wir uns entscheiden.

Sie planen ja auch Ihren Urlaub und machen sich vorher Gedanken, wie es dort sein soll. Sie haben Sehnsüchte, die gestillt werden wollen. Vielleicht soll es warm oder kühl sein, ruhig oder belebt, gebirgig oder am Meer? Sie wissen, ob Sie in eine Stadt oder aufs Land wollen? Soll es vertraut sein oder spannend neu, aktiv oder passiv, suchen Sie Ruhe oder Abwechslung? Mit wem wollen Sie den Urlaub verbringen? Was wollen Sie erleben? Was darf es kosten? Wann soll es losgehen? Ähnliche Fragen sollten wir uns auch über den Rest unseres Lebens stellen.

Mit den folgenden kleinen Tipps lernen Sie, auch im Alltag bewusster darauf zu achten was Ihnen wirklich gut tut und Sie stärkt. So eröffnen Sie sich neue Handlungsspielräume und können jederzeit darauf zurückgreifen, wenn Sie sich selbst Gutes tun wollen, auch in herausfordernden Situationen.

Nehmen Sie sich regelmäßig ein paar Minuten Zeit, die Sie ungestört verbringen, um den Tag zu reflektieren. Vielleicht gleich in der Früh oder vor dem Einschlafen, aber bevor Sie ins Bett gehen sonst nehmen Sie alle Gedanken dahin mit. Sie werden Ihren Rhythmus finden und erkennen, wie die "Ich-Zeit" in Ihren Tagesablauf passt. Dann wird es bald eine wohltuende und sinnvolle Gewohnheit. Richten Sie Ihren Blickwinkel auf das Positive:

  • Alleine wohlfühlen: Welche Momente habe ich bewusst für mich genossen? Wobei habe ich mich richtig wohl gefühlt? Wovon war ich vielleicht sogar begeistert? Was hat mir Spaß gemacht? Was ist mir gut gelungen, worüber freue ich mich besonders? Wie finde ich Entspannung?
  • Familiäres Umfeld: Was hat mir besonders in meinem Privatleben gut getan, z.B. mit meinem Partner, meinen Kindern, meinen Freunden? Welche Erlebnisse, welche Menschen, welche Gesten und gemeinsamen Eindrücke haben mich berührt?
  • Berufliche Freude: Was hat im Job besondere Freude bereitet? Was geht mir leicht von der Hand? Was kann ich besonders gut? Worauf bin ich stolz?
  • Machen Sie Notizen: Schreiben Sie am besten auf was Ihnen spontan einfällt oder zeichnen Sie es auf. Wichtig ist, dass Sie gute Momente noch einmal gefühlsmäßig erleben bzw. versuchen, ihnen nachzuspüren. Ein eigenes Notizheft eignet sich gut dafür.
  • Achten Sie auf Ihre Gedanken: Gedanken machen Realität. Wie sagte schon Ludwig Wittgenstein: "Die Grenzen meines Denken sind die Grenzen meiner Welt." Dehnen Sie diese Grenzen langsam aus. Ein Beispiel: Jeden Abend, wenn Sie den Wecker stellen, graut Ihnen schon davor, wenn er morgens läuten wird. Sie haben ein negatives Gefühl. Stellen Sie heute den Wecker und überlegen Sie, worauf Sie sich morgen freuen! Auf Ihr Frühstück? Ihre "Ich-Zeit"? Ein besonderes Erlebnis? Wenn der Wecker läutet, wissen Sie schon, wie viel Schönes auf Sie wartet und der Tag beginnt gleich ganz anders!
  • Achtsamkeitsübung: Wie liebevoll führen Sie Selbstgespräche?
  • Träumen Sie: Nehmen Sie sich Zeit um sich Wunschträume auszumalen. Vielleicht finden Sie hierfür einen speziellen Platz im Wohnzimmer oder in der Natur.
  • Dankbarkeit: Wofür sind sie dankbar?
  • Freude: Worauf freuen Sie sich besonders?
  • Spüren Sie Ihren Gedanken nach: Sagt nur der Kopf, dass es passt, oder auch Ihr Bauchgefühl?
  • Wertschätzung: Schätzen Sie andere wert, ein Glück auf Kosten anderer tut auch Ihnen selbst nicht gut.
  • Probieren Sie Neues aus: Gehen Sie ungewohnte Wege, lassen Sie sich überraschen!

So sorgen Sie selbst dafür, dass es Ihnen gut geht! Nehmen Sie sich jetzt gleich ein bisschen Zeit für das Wertvollste in Ihrem Leben: Sie selbst! Lernen Sie sich wieder besser kennen, indem Sie täglich Ihre "Ich-Zeit" genießen. Gönnen Sie sich ein bisschen "Urlaub im Alltag". Wenn Sie sich Ihrer Stärken und Talente wieder bewusster werden und Ihre wirklichen Bedürfnisse deutlicher wahrnehmen, können Sie sich ein Leben gestalten, zu dem Sie begeistert JA sagen werden und lernen leichter Entscheidungen zu treffen!

  • Begeistert leben, K. Robinson, Ecowin, Deutsche Erstausgabe, Salzburg, 2014
  • Konzentriert euch!, D. Goleman, Piper, Deutsche Erstausgabe, München, 2014
  • Willst du normal sein oder glücklich?, R. Betz, Heyne, 7. Auflage, München, 2011

Autor:in:
Zuletzt aktualisiert:

4. Dezember 2020

Erstellt am:

18. Juli 2016

Stand der medizinischen Information:

4. Dezember 2020

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