Verminderter Geruchssinn erhöht Risiko zu sterben

Mann riecht an Basilikum.
Ein funktionierender Geruchssinn kann sich sehr positiv auf einen gesunden Lebensstil auswirken.
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Forscher an der Universität von Chicago suchten Anzeichen für ein verfrühtes Versterben bei älteren Menschen und machten dabei eine erstaunliche Entdeckung. 

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War der Geruchssinn der Versuchsteilnehmer deutlich vermindert, war ihre Chance, innerhalb der nächsten 5 Jahre zu versterben insgesamt 4 Mal höher, als bei Menschen mit intaktem Geruchssinn. Wie andere Sinne auch, lässt der Geruchssinn im Alter häufig nach, wodurch nicht nur der Genuss eingeschränkt ist. Nun stellte sich heraus, dass Geruchsverminderung oder -verlust möglicherweise der Sinn ist, den man im Alter am genauesten beobachten sollte, um ein vorzeitiges Versterben zu verhindern.

Sehverlust oder Schwerhörigkeit kann eine Gefährdung im Alltag bedeuten, etwa durch ein erhöhtes Risiko, von einem Auto angefahren zu werden. Da von einem Verlust des Geruchssinns im Alter jedoch keine unmittelbare Gefahr für ältere Menschen ausgeht, wurde die Untersuchung der Auswirkungen auf die Gesundheit bisher vernachlässigt.

Die Wissenschafter in Chicago untersuchten über 3.000 Menschen zwischen 57 und 85 über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Fest steht, dass der Verlust des Geruchssinns den frühzeitigen Tod nicht direkt verursacht. Vielmehr ist die verminderte Geruchswahrnehmung ein Anzeichen dafür, dass mit dem Körper möglicherweise andere Dinge nicht in Ordnung sind.

Statistisch betrachtet war der Verlust von Geruchssinn sogar aussagekräftiger über das Sterberisiko, als eine bereits bestehende Diagnose von Herz- oder Lungenerkrankungen. Dabei ist der Test sehr einfach durchzuführen. Die Forscher ließen die Versuchsteilnehmer an fünf verschiedenen Geruchsstiften riechen, und baten sie, den Geruch zu beschreiben. Dann wurde festgehalten, wie viele der Gerüche die Teilnehmer richtig zuordnen konnten.

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Ein funktionierender Geruchssinn kann sich sehr positiv auf einen gesunden Lebensstil auswirken. Da Geruchs- und Geschmackssinn zusammenhängen, führt eine Verschlechterung des Riechens dazu, dass man sich weniger gesund ernährt. Da unterschiedliche Nahrungsmittel, wie etwa Obst und Gemüse, nicht mehr unterschieden werden können, greifen ältere Menschen eher zu Essen, das leicht zuzubereiten ist. Riecht man dagegen gut, kann man sich an abwechslungsreichem Geschmack im Essen erfreuen. Außerdem kann ein schlechter Geruchssinn dazu führen, dass man Gefahren nicht mehr erkennt. Abgelaufenes Essen, austretendes Gas oder Rauch können nicht wahrgenommen werden, was eine Gefährdung bedeutet. Außerdem kann ein schlechterer Geruchssinn zu verminderter Körperhygiene führen, was sich indirekt auf das Sozialleben älterer Menschen auswirken kann.

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Autor:in:
Redaktionelle Bearbeitung:
Erstellt am:

2. Oktober 2014

Stand der medizinischen Information:

2. Oktober 2014

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