5 Fragen zur trockenen Scheide

Frau mit trockener Scheide hält eine Blume vor ihren Unterleib
Unangenehmes Jucken und Brennen sind typische Beschwerden bei trockener Scheide.
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Unangenehmes Jucken, Brennen und lästige Infektionen: Ist das Scheidengewebe zu trocken, hat das viele – oft schmerzhafte – Auswirkungen.

Medizinische Expertise

Gunda Poschalko

Dr.in Gunda Poschalko

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Reisenbauer-Ring 2/2/5, 2351 Wiener Neudorf
www.gynda.at
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Obwohl viele Frauen davon betroffen sind, wird oft geschwiegen. Dr. Gunda Poschalko, Gynäkologin im Goldenen Kreuz (Wien), beantwortet die 5 häufigsten Fragen zu dem Thema.

Östrogene – weibliche Sexualhormone – haben einen positiven Einfluss auf das Hautmilieu. Wenn nun der Östrogenspiegel aufgrund von hormonellen Veränderungen (z.B. während der Wechseljahre) oder aufgrund der Einnahme reiner Gestagenpillen z.B. abnimmt, verändert sich auch das Scheidengewebe. Es wird empfindlicher und trockener. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Hautveränderungen und Infektionen.

Fehlt dem Scheidenmilieu Feuchtigkeit und gute Durchblutung wird die Scheide trocken, das kann zu Juckreiz, Entzündungen und Brennen führen. Beim Geschlechtsverkehr können dann auch Schmerzen auftreten und er wird als unangenehm empfunden. Das führt oft auch zu starken Belastungen im partnerschaftlichen Sexualleben.

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In erster Linie sind es hormonelle Gründe, es ist zu wenig Östrogen vorhanden. Es können aber auch Erkrankungen wie Diabetes oder Behandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie die Entstehung von Scheidentrockenheit begünstigen. Man vermutet, dass der Einfluss von Nikotin und Alkohol die Durchblutung auch im Bereich der Scheide negativ beeinflussen und daher Trockenheit begünstigen.

Die häufigste Ursache ist ein Hormonungleichgewicht, der Körper produziert zu wenig oder weniger Östrogen. Dies ist oft der Fall..

  • ...bei Frauen während der Wechseljahre

  • ...nach gynäkologischen Eingriffen an den Eierstöcken

  • ...bei Frauen, die mit Pillentypen verhüten, die nur das Hormon Gestagen enthalten.

Aber auch bei Diabetikerinnen und bei Krebs-Patienteninnen (infolge einer Chemo- bzw. Strahlentherapie) kann die Feuchtigkeit der Scheide stark reduziert sein.

Die Wahl der Therapie hängt vom Schweregrad und von den Ursachen ab. Ist diese hormonbedingt, so können Scheidenzäpfchen helfen, die Hormone enthalten. Kommen zur Scheidentrockenheit im Wechsel noch Beschwerden wie Hitzewallungen bzw. depressive Verstimmungen und Schlafstörungen dazu, so gibt es auch die Möglichkeit einer Hormonersatztherapie in Tablettenform.

Wenn Frauen keine Hormone nehmen dürfen bzw. möchten, dann gibt es auch Zäpfchen oder Cremen z. B. auf Basis von Hyaluronsäure, die das Milieu befeuchten. Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die den Feuchtigkeitsgehalt des Gewebes reguliert.

  • Interview mit Dr. Gunda Poschalko, 16.06.2016

Autor:in:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

17. Juni 2016

Stand der medizinischen Information:

17. Juni 2016

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